Kureinrichtungen für Pflegebedürftige öffnen

Berlin – Weil in Deutschland Kurzzeitpflegeplätze fehlen, setzt sich der Sozialverband VdK dafür ein, Rehaeinrichtungen und Mutter-Kind-Kuren für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen zu öffnen, damit diese auch mal Urlaub machen können.
„Aus Gesprächen mit Betroffenen wissen wir, dass viele Ehepartner lieber gemeinsam verreisen wollen“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der Bild am Sonntag. Doch das Angebot an guten Pflegehotels sei noch viel zu klein.
„Ich könnte mir gut vorstellen, Rehaeinrichtungen und Mutter-Kind-Kureinrichtungen, die ja häufig in Urlaubsregionen liegen, um ein Angebot für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen zu erweitern.“ Das hätte den Vorteil, dass die medizinische Infrastruktur dort schon vorhanden ist.
„Rehaeinrichtungen könnten einige Zimmer zu Kurzzeitpflegeplätzen umgestalten“, so Bentele. „Um Kraft für ihre aufopferungsvolle Arbeit zu tanken, müssen pflegende Angehörige auch Urlaub machen können.“
Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstand des GKV-Spitzenverbandes, sieht die Bundesländer in der Pflicht: „Sie müssen endlich ihrer Verpflichtung nachkommen, die Investitionskosten zu übernehmen. Nur so kann flächendeckend ein gutes Versorgungsangebot, auch bei den Kurzzeitpflegeplätzen, vorgehalten werden.“
10.316 Kurzzeitpflegeplätze gibt es laut Statistischem Bundesamt in Deutschland. 46.376 weitere Plätze könnten dafür mitgenutzt werden (Stand Dezember 2021).
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