KV Bayerns mahnt höhere Vergütung von Hausbesuchen an

München – Eine höhere Vergütung von Hausbesuchen mahnt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bayerns an. Laut dem Vorstand der KV ist die Blockadehaltung der Krankenkassen „kontraproduktiv für eine gute ambulante Versorgung der Bevölkerung“.
„Es ist eine Zumutung, dass die niedergelassenen Haus- und Fachärzte weiterhin mit durchschnittlich 23 Euro für einen Hausbesuch abgespeist werden sollen“, erklärte der Vorstand der KV – Wolfgang Krombholz, Pedro Schmelz und Claudia Ritter-Rupp.
Seit Monaten versuchten die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die KVen auf Landesebene mit den Krankenkassen eine angemessene Honorierung der Hausbesuche zu verhandeln.
Doch die Kassenseite verweigert sich laut der KV Bayerns allen Vorschlägen. Die Diskussion darüber sei jetzt auch im Erweiterten Bewertungsausschuss mit dem Verweis auf die hohen Kosten durch die Coronakrise unterbunden worden.
„Jeder weiß, mit wie viel Engagement und persönlichem Einsatz die niedergelassenen Haus- und Fachärzte dazu beigetragen haben, die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus möglichst gering zu halten“, erklärte der KV-Vorstand.
Dafür hätten sie eigentlich eine Belohnung verdient und keinesfalls eine Nicht-Beachtung ihrer berechtigten Forderung nach einer besseren Vergütung der medizinisch notwendigen Hausbesuche.
Im Zuge der Ende 2019 zwischen KBV und Krankenkassen verhandelten Reform des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM) war die Frage nach einer höheren Vergütung von Hausbesuchen zunächst verschoben worden.
Verschiedene KV-Vertreter und die KBV kritisierten auf der KBV-Vertreterversammlung am 12. Juni die ablehnende Haltung der Kassen scharf. Die Ärzte würden offenbar, kaum scheine die Coronakrise bewältigt, wieder als die „Sparschweine“ der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) entdeckt, sagte der stellvertretende KBV-Vorsitzende Stephan Hofmeister.
„Das Signal, das die Verantwortlichen aussenden, ist fatal und bestens geeignet, prekäre Versorgungsstrukturen, zum Beispiel auf dem Land, weiter zu verschärfen“, warnte Jörg Berling aus dem Vorstand der KV Niedersachsen bei der KBV-Vertreterversammlung.
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