KV Berlin mahnt prioritäre Impfungen für Ärzte an

Berlin – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin fordert eine bevorzugte und rasche Impfung aller niedergelassenen Ärzte, Therapeuten und des medizinischen Personals in den Arztpraxen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2.
„Diejenigen, die andere jeden Tag behandeln, medizinisch versorgen und schützen, müssen selbst geschützt sein“, heißt es in einer heute verbreiteten Erklärung der KV-Vertreterversammlung.
Die Haus- und Fachärzte bildeten „den ersten Schutzwall bei der Coronabekämpfung“, mehr als 90 Prozent der Covidpatienten würden ambulant behandelt. Bei jedem unmittelbaren Patientenkontakt bestehe für sie und ihre Mitarbeiter die Gefahr einer Ansteckung.
Aktuell habe die KV von der Gesundheitsverwaltung 16.500 Codes erhalten, über die sich bestimmte niedergelassene Ärzte und medizinische Fachangestellte für eine Impfung in einem Impfzentrum anmelden können. Das betrifft etwa Haus-, HNO-, Lungen- oder Augenärzte.
„Damit wird gerade einmal ein Bruchteil der in der ambulanten Versorgung Tätigen geimpft“, kritisierte die Vorsitzende der KV-Vertreterversammlung, Christiane Wessel.
Das sei vor dem Hintergrund, dass die Vertragsarztpraxen die wichtigsten Anlaufstellen während der Pandemie seien und so gut wie alle Arztgruppen täglich unmittelbaren Patientenkontakt hätten, „nicht akzeptabel“.
Laut KV gibt es in Berlin rund 6.800 Arztpraxen mit mindestens einem, oft mehreren Ärzten und zumeist mehreren Angestellten.
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