KV Brandenburg will mehr politische Unterstützung für ambulante Versorgung

Potsdam – Um auch zukünftig die ambulante Versorgung gewährleisten zu können, benötige man die richtigen Rahmenbedingungen sowie die Unterstützung von Landes- und Bundespolitik. Das betonte heute Peter Noack, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB).
Der aktuelle Versorgungsbericht der KVBB verdeutliche, wie umfassend die ambulante Versorgung in Brandenburg sei, so Noack. In den etwa 3.000 Arztpraxen fänden täglich mehr als 70.000 ambulante Behandlungsfälle statt. Zudem habe man in den vergangenen Jahren viel Engagement in die Optimierung der Bereitschaftsdienststrukturen sowie der Akutversorgung eingebracht.
Eine bundesweite Vorreiterrolle nehme Brandenburg bei der engen Zusammenarbeit der Bereitschaftsdienstnummer des KV-Systems 116117 und der Rettungsstellendurchwahl 112 ein. Mithilfe einer technischen Schnittstelle übergebe man jeweils mehrere tausend Anrufer – passend zur Dringlichkeit – an die andere Versorgungsschiene.
Der Bericht weise laut Noack aber auch auf die Herausforderungen bei der Sicherstellung der ambulanten ärztlichen Versorgung hin. Dies gelte insbesondere für den Nachwuchsmangel. Bis zum Jahr 2025 brauche man mehrer hundert Nachwuchsmediziner um die sich anbahnenden Lücken zu schließen. Diese resultierten aus geänderten Arbeitszeitmodellen und der derzeitigen Altersstruktur der Ärzteschaft in Brandenburg.
Der KVBB-Chef verwies diesbezüglich auf die Initiativen zur Förderung der Weiterbildung und auch Praxisübernahmen sowie auf das Landärzteprogramm. Letzteres solle, so der eindringliche Apell an die Landesregierung, unbedingt fortgesetzt werden.
Auch wolle die KV möglichst eng in den Aufbau der neuen medizinischen Fakultät in Cottbus einbezogen werden. Die ambulante Medizin müsse integraler Bestandteil des Studiums werden.
Von der Bundesebene forderte Noack verstärkte Bestrebungen für eine Ausweitung der Studienplätze im Bereich der Humanmedizin. Zudem sollten die für Allgemein- und Fachärzte bestehenden Unterschiede bei der Förderung der hausärztlichen Versorgung aufgehoben werden.
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