KV Hamburg fordert kassenbezogenen Vertragsverhandlungen
Hamburg – Gegen Zentralisierung und Vereinheitlichen in der Gesundheitsversorgung wendet sich die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hamburg. Der Vorstoß des Vorsitzenden des Verbandes der Ersatzkassen (VdEK), Christian Zahn, nach kassenindividuellen Beitragssätzen sei begrüßenswert, gehe aber nicht weit genug. „Wir brauchen auch eine Rückkehr zu kassenbezogenen Vertragsverhandlungen“, sagte Walter Plassmann, stellvertretender Vorsitzender der KV Hamburg.
Vor der durch die damalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) betriebenen Vereinheitlichung hatten Kassengruppen und KVen die Möglichkeit, individuelle Honorarverträge zu schließen. „Dadurch konnten wir bei unseren Forderungen Rücksicht nehmen auf die Lage und die Bedürfnisse der jeweiligen Kasse“, sagte Plassmann.
Deshalb habe man sich auch immer auf einen Vertrag einigen können. Erst die Zentralisierung und Vereinheitlichung habe zu einer völligen Blockade der Gespräche geführt: „Nun diktiert der Langsamste das Tempo und zwingt selbst verhandlungsbereite Krankenkassen in die Verweigerung“, kritisierte der KV-Vize.
Die Lage in Hamburg sei dafür ein Beispiel: Die Krankenkassen in Hamburg unter Führung der VdEK-Landesvertretung hätten keine echten Verhandlungen geführt, sondern die Aufnahme von Gesprächen von einer Unterwerfungserklärung der KV abhängig gemacht. Jetzt müsse das Schiedsamt entscheiden, das zurzeit aber nicht tagen könne, da der Vorsitz nicht besetzt sei. „Dieser Zustand ist unhaltbar und verschlechtert die Versorgung der Hamburger Versicherten“, so Plassmann.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: