KV Niedersachsen will Inflationsausgleich

Hannover – Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) bekräftigte heute die Forderung, bei kommenden Honorarverhandlungen einen Inflationsausgleich zu schaffen. Die hohe Inflation und die damit verbundenen massiven Kostensteigerungen würden immer mehr vertragsärztliche und psychotherapeutische Praxen in ihrer Existenz gefährden.
„Die KVN steht geschlossen hinter der Forderung ihrer rund 14.700 Ärztinnen und Ärzten sowie Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, einen finanziellen Inflationsausgleich bei den diesjährigen Honorarverhandlungen zu schaffen. Nur durch ein wirkungsvolles Abfedern der Ausgabenentwicklung in den Praxen können die ambulanten Strukturen weitgehend erhalten werden“, betonte Eckart Lummert, Vorsitzender der KVN-Vertreterversammlung.
Ludwig Grau, stellvertretender Vorsitzender der KVN-Vertreterversammlung, verwies auf stark gestiegene Kosten, etwa für medizinische Verbrauchsgüter sowie Strom- und Heizkosten. Hinzu kämen die Steigerungen der Gehälter des Personals.
Die „vergleichsweise viel zu niedrige Honorarsteigerung“ für das laufende Jahr von zwei Prozent – der Beschluss fiel vergangenes Jahr im Erweiterten Bewertungsausschuss gegen die Vertreter der Ärzteseite – reiche nicht annährend aus, um die steigenden Kosten auszugleichen.
„Krankenhäuser werden zum Teil mit zusätzlichem Geld am Laufen gehalten. Die Praxen der Niedergelassenen, die mit Abstand den Großteil der Gesundheitsfürsorge von Patientinnen und Patienten leisten, kommen im politischen Wortschatz dieser Tage höchst selten vor“, kritisierte der KVN-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch. Dieses Versäumnis sei „ein Armutszeugnis für das gesamte Gesundheitssystem“.
Die Politik und die Vertragspartner müssten Rahmenbedingungen schaffen, die selbständige Ärzte sowie Psychotherapeuten wieder mit Zuversicht in die Selbständigkeit bringe, forderte der stellvertretende KVN-Vorsitzende Thorsten Schmidt.
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