KV Niedersachsen will Präventionsprojekt für Kinder und Jugendliche

Hannover – Das Land Niedersachsen sollte in ein Präventionsprojekt für Kinder und Jugendliche investieren, um deren Situation nach der Coronapandemie zu verbessern. Das hat die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) am vergangenen Wochenende gefordert.
„Die Coronapandemie hat in den vergangenen Jahren den Alltag von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsene maßgeblich verändert“, heißt es in einer Resolution der KV-Vertreter.
Durch die unübersichtliche bedrohliche Entwicklung einhergehend mit erheblichen Einschränkungen und Irritationen seien sie aus ihrem Alltag herausgerissen worden und hätten vertraute Strukturen verloren. Familiäre Spannungen und Krisen kamen hinzu.
Die KV verweist dabei auf die COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, die die Folgen aufgezeigt habe. Zum Beispiel sei das Risiko für psychische Auffälligkeiten von 18 Prozent auf 30 Prozent gestiegen und die Fallzahlen in der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie um etwa zehn Prozent.
„Auch wenn sich die Werte in 2022 erwartungsgemäß wieder verbessert haben, liegen die sie immer noch deutlich über denen vor der Coronakrise“, warnten die KV-Vertreter.
Sie fordern daher vom niedersächsischen Gesundheitsministerium niederschwellige psychotherapeutische Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche und verweisen auf entsprechende Modelle in Nordrhein-Westfalen.
„Dabei werden die Organisation und Abrechnung über die Kassenärztlichen Vereinigungen geleistet und die Finanzierung der Gruppenangebote über das Bundesland“, schlagen die KV-Vertreter vor.
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