KV Nordrhein drängt auf mehr Beteiligung der Selbstverwaltung an der Gesundheitspolitik

Düsseldorf – Mehr Beteiligung bei der Gestaltung des Gesundheitswesens fordert die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO).
„Wir haben das Know-how und die passenden Rezepte, um Probleme zu lösen. Die Politik muss gemeinsam mit den KVen die Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung stärken, damit die Selbstverwaltung auf die aktuellen Herausforderungen reagieren kann“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Frank Bergmann bei der Vorstellung eines Positionspapiers mit gesundheitspolitischen Forderungen und Anregungen für die nächste Legislaturperiode.
„Zunächst ist gemeinsam und innerhalb der ersten 150 Tage der Legislatur eine ambulante Versorgungsstrategie zu definieren. Inhalte sind bundesweite Ziele und Maßnahmen zur Stärkung und Sicherstellung der ambulanten Versorgung für die kommenden Jahre“, heißt es dort unter Punkt eins. An diesem Dialog sollten alle Selbstverwaltungspartner beteiligt werden.
Wichtig sei außerdem eine verbindliche Patientensteuerung „als notwendiges Mittel gegen übermäßige Inanspruchnahme ärztlicher Ressourcen“, Maßnahmen für mehr Gesundheitskompetenz und eine verlässliche Finanzierung der Weiterbildung.
Die KV fordert außerdem, die Finanzierungsgrundlagen zu stärken – dazu gehören untern anderen eine Ausweitung der extrabudgetären Vergütung und die Förderung von Gemeinschaftspraxen sowie von Praxisnetzen. Wichtig sei außerdem, die Honorarsystematik anzupassen, um regionale Unterschiede und Defizite in der Auszahlung zu beheben.
Bürokratieabbau und digitale Lösungen sollen laut dem Positionspapier Praxen entlasten und Behandlungszeit schaffen. Die KV befürwortet außerdem Teampraxen: Multiprofessionelle Teams mit klar definierten Delegationsmöglichkeiten sollen die Versorgung effizienter gestalten.
„Die KVen sind kompetente Ansprechpartner für die ambulante Versorgung vor Ort. Wir wollen agieren statt reagieren“, sagte Bergmann.
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