KVNO-Rettungsschirm zahlte Millionen aus

Düsseldorf – Weil der Gesetzgeber den Coronaschutzschirm für Arztpraxen nicht verlängert hat, hatte die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) selbst einen Rettungsschirm für Praxen aufgelegt. Alleine in den ersten beiden Quartalen des vergangenen Jahres sind in Nordrhein daraus fast 2,8 Millionen Euro geflossen. Das teilte die KVNO jetzt mit.
„Aus unserer Sicht ist dies ein ganz starkes Zeichen von Kollegialität“, sagte KVNO-Vorstand Frank Bergmann. Eigentlich wäre aus seiner Sicht aber die Politik gefragt gewesen, die Praxen zu unterstützen, die im vergangenen Jahr unter stark gesunkenen Patientenzahlen zu leiden gehabt hätten.
„In meiner Hausarztpraxis habe ich in den vergangenen zwei Jahren hautnah erlebt, wie sehr die Pandemie zum einen jeden einzelnen Arbeitsschritt in Anspruch genommen hat – zum anderen gab es aber auch die Zeit, in der viele unserer Patientinnen und Patienten den Praxen ferngeblieben sind, weil sie noch nicht geimpft waren und sich im Wartezimmer nicht mit dem Coronavirus infizieren wollten“, sagte der stellvertretende KVNO-Vorsitzende, Carsten König.
Er bemängelte, dass dies der Gesetzgeber aus den Augen verloren habe. Das sei „kein gutes Signal“ an diejenigen, die tagtäglich im Einsatz seien, um die ambulante Versorgung trotz aller Widrigkeiten am Laufen zu halten.
Der Schutzschirm der KVNO wird aus der „Morbiditätsbedingten Gesamtvergütung“ (MGV) bestritten. Das ist der Anteil der Gesamtvergütung, den die Krankenkassen für jeden Versicherten an die Kassenärztlichen Vereinigungen zahlen müssen.
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