Labore sehen Anzeichen für Abflauen der dritten Coronawelle

Berlin – Die medizinischen Labore in Deutschland sehen erste Anzeichen dafür, dass die dritte Coronawelle abebbt. „Wir blicken auch dank des hohen Impftempos optimistisch in die Woche“, sagte der erste Vorsitzende des Verbandes „Akkreditierten Labore in der Medizin“ (ALM), Michael Müller.
Laut Daten aus 177 teilnehmenden Laboren des ALM aus Krankenhaus und Niederlassung ist die Zahl positiver SARS-CoV-2-PCR-Befunde in der 17. Kalenderwoche vom 26. April bis 2. Mai auf 138.538 gesunken, das ist ein Rückgang um 15 Prozent. Die Positivrate lag bei 11,7 Prozent (Vorwoche: 13,3 Prozent).
„Bei über einer Million Geimpften am Tag darf man schon optimistisch gestimmt sein. Die noch immer hohen Zahlen an Neuinfektionen sollten uns jedoch daran erinnern, dass wir alle weiterhin diszipliniert bleiben und die bekannten allgemeinen Empfehlungen beachten: möglichst wenige Kontakte, stets ausreichend Abstand halten und Maske tragen“, sagte Nina Beikert aus dem Vorstand des ALM.
Die Strategie des „Freitestens“ in Kombination mit Hygiene- und Öffnungskonzepten halten die ALM-Vorstände für gefährlich. „Auch wenn Antigentestzentren in manchen Gegenden wie Pilze aus dem Boden sprießen, sind und bleiben SARS-CoV-2-Antigentests nicht mehr als eine Momentaufnahme mit einer kurzen Gültigkeitsdauer von wenigen Stunden“, sagte Jan Kramer aus dem ALM-Vorstand.
Auch der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) warnt davor, die Antigen-Schnelltests zu überschätzen: „Wer den Nachweis über einen negativen Antigenschnelltest erhält, zumal durch nichtmedizinisches Personal, muss den ganzen Tag über vorsichtig bleiben, alle Hygieneregeln einhalten und Abstand halten. Es wäre fahrlässig zu sagen: Diese Personen können wie Geimpfte auf Vorsichtsmaßnahmen verzichten‘“, betonte der BDL-Vorsitzende Andreas Bobrowski.
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