Politik

Länder wollen Verbot angeblicher Therapien gegen Homosexualität

  • Freitag, 17. Mai 2019
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Berlin – Die Bundesländer wollen, dass umstrittene Behandlungen zur angeblichen Heilung von Homosexualität verboten werden. Homosexualität sei keine Krankheit und deshalb auch nicht behandlungsbedürftig, sagte der Berliner Justizsenator Dirk Beh­rendt (Grüne) heute im Bundesrat.

„Leider gibt es immer noch zu viele Menschen, die meinen, Homosexuelle könnten durch wirre Behandlungsmaßnahmen zu Heterosexu­ellen gemacht werden.“ In Extremfällen berichteten Betroffene sogar von Exorzismus. Die sogenannten Konver­sionstherapien könnten schwerwiegende psychische Erkran­kungen zur Folge haben.

Die Länderkammer forderte den Bundestag auf, ein Verbot dieser angeblichen Thera­pien einschließlich strafrechtlicher Sanktionen zu prüfen. Weiter soll die Bundes­regie­rung prüfen, ob Betroffenen Schadenersatz zusteht.

Bundesesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bereits ein Verbot der umstrittenen Behandlungen angekündigt. Er hatte im April eine Fachkommission zum Thema ein­ge­setzt. Die Experten sollen bis zum Herbst Vorschläge für ein wirksames Verbot der Konversionstherapien für Homosexuelle vorlegen.

Konversions- oder Reparationstherapien zielen darauf ab, schwule und lesbische Men­schen von ihrer sexuellen Orientierung zu „heilen“. In der Fachwelt werden sie abgelehnt, der Weltärztebund nennt sie eine „ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit und Menschenrechte“.

kna/dpa/may

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