Politik

Laumann für Widerspruchslösung in der Organspende

  • Mittwoch, 31. Mai 2023
Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, spricht bei einer Pressekonferenz zum Tag der Organspende in der Landespressekonferenz im Landtag. Der Tag der Organspende ist am 03. Juni. /picture alliance, Rolf Vennenbernd
Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, spricht bei einer Pressekonferenz zum Tag der Organspende in der Landespressekonferenz im Landtag. Der Tag der Organspende ist am 03. Juni. /picture alliance, Rolf Vennenbernd

Düsseldorf – Nordrhein-Westfalen (NRW) will sich mit weiteren Bundesländern für eine Widerspruchsrege­lung bei der Organspende stark machen. „Unterhalb dieser Schwelle Widerspruch ist jetzt so langsam alles gemacht“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) heute anlässlich des Organspendetages am kommenden Samstag.

NRW-weit warten nach Ministeriumsangaben aktuell rund 1.800 Menschen auf ein Spenderorgan. Bei der Widerspruchslösung kann jeder Bürger nach dem Tod Organspender werden, wenn er es nicht ausdrücklich abgelehnt hat. Bisher sind Organspenden nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt.

Eine Widerspruchslösung wäre aus seiner Sicht sinnvoll, erklärte Laumann. „Deswegen arbeite ich auch daran, dass wir zusammen mit anderen Bundesländern einen Vorstoß im Bundesrat machen, dass der Bundestag sich noch mal mit der Frage beschäftigt“.

Der CDU-Politiker appellierte zugleich an die Bundesregierung, die Initiative zu ergreifen. „Es gibt in ganz Europa noch drei Länder, die keine Widerspruchslösung haben“, betonte er. Gesundheitsminister mehrerer Bundesländer hatten sich in den vergangenen Monaten für eine Widerspruchslösung ausgesprochen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte im Januar die bisherige Regelung angesichts sinken­der Organspenden als gescheitert bezeichnet und eine erneute Abstimmung im Bundestag dazu gefordert.

Bei den gesunkenen Zahlen spielt nach Einschätzung der Deutschen Stiftung Organtransplantation auch die Coronapandemie eine Rolle. Zunächst seien mit Corona infizierte Spender nicht berücksichtig worden.

„Wir transplantieren jetzt auch Corona-positive Organe“, sagte Scott Oliver Grebe, Geschäftsführender Arzt der Stiftung. Die demografische Entwicklung und die fehlende Zustimmung in der Gesellschaft seien weitere Gründe für die rückläufigen Zahlen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung