Legionellenausbruch in Polen: Mehrere Leitungswasserproben verseucht

Warschau – Nach einem größeren Legionellenausbruch in Polen mit mehreren Todesopfern verweisen erste Laboruntersuchungen auf Leitungswasser als Ursache. Von neun Wasserproben, die am 18. August in der südostpolnischen Stadt Rzeszow entnommen wurden, seien vier von Legionellen befallen gewesen, teilte die zuständige Gesundheitsbehörde heute mit.
Daher gehe man davon aus, dass die Warm- und Kaltwasserversorgung in der Stadt mit den Bakterien befallen sei. Insgesamt wurden im Stadtgebiet 105 Wasserproben genommen, die restlichen Untersuchungsergebnisse stehen noch aus.
Nach Angaben des Gesundheitsamtes wurden in Polen in den vergangenen Tagen 144 Fälle einer Legionellose diagnostiziert, davon die überwiegende Zahl in Rzeszow und Umgebung. Elf Menschen erlagen demnach bisher einer Infektion mit den Bakterien. Die Behörden in der Stadt haben bereits in den vergangenen Tagen damit begonnen, das Wasser mit erhöhter Dosierung von Chlor, Ozon und UV-Strahlen zu behandeln.
Ideale Wachstumsbedingungen finden Legionellen bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad. Bei Wassertemperaturen über 55 Grad wird das Wachstum der Bakterien nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) gehemmt. Bei mehr als 60 Grad komme es zum Absterben der Keime.
Besonders anfällig für Legionellen sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit bestimmten Grunderkrankungen wie Diabetes sowie Herz- und Lungenleiden. Auch Raucher und ältere Menschen gelten als gefährdeter. Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Patienten verläuft die Erkrankung nach RKI-Angaben tödlich.
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