Ärzteschaft

Leitlinie zu Non-Hodgkin-Lymph­omen im Kinder- und Jugendalter aktualisiert

  • Montag, 19. Juni 2023
/David A Litman, stock.adobe.com
/David A Litman, stock.adobe.com

Berlin – Zur S1-Leitlinie „Non-Hodgkin-Lymphome im Kindes- und Jugendalter“ liegt eine aktualisierte Version vor. Dies teilte die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) mit.

Mit der Aktualisierung der Leitlinie wolle man zur weiteren Verbesserung der Rationalität der Diagnostik und Therapie von Non-Hodgkin-Lymphomen beitragen, so die AWMF. Maßnahmen zur Prävention von NHL im Kindes- und Jugendalter seien bislang nicht bekannt.

Die Diagnose könne auf zwei Wegen erfolgen. Zum einen kann die Diagnose durch eine Untersuchung von zytologischen Präparaten kombiniert mit Immunphänotypisierung der Lymphomzellen und Genetik gesichert werden. Alternativ erfolgt eine Sicherung der Diagnose durch histologische Untersuchung einer ausreichend großen Gewebebiopsie, häufig eines befallenen Lymphknotens. Außerdem nennt die Leitlinie wichtige Sonderfälle beim diagnostischen Vorgehen. Die Klassifizierung erfolgt nach der „WHO Classification of Tumours of the Haematopoetic and Lymphoid Tissues“.

Zudem gibt die Leitlinie Auskunft über das prätherapeutische Staging. Zu diesem gehören demnach eine umfassende Anamnese inklusive Familienanamnese, gründliche körperliche Untersuchung, insbesondere aller Lymphknotenstationen, Haut, Nasen-Rachen-Raum, Leber und Milz, neurologischer Status mit Hirnnerven, Pubertätsstadien nach Tanner und Erfassung der Hodengröße. Die NHL im Kindesalter sind chemosensitiv, deswegen sei die Chemotherapie die etablierte Therapieform.

Die Nachsorge sei entitätenspezifisch und teils individuell – je nach Lokalisation, Rückfallrisiko und Verlauf – anzupassen. Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) sind maligne Erkrankungen des lymphatischen Systems mit der Tendenz zur Generalisierung in das Knochenmark (KM) und das Zentralnervensystem (ZNS).

Es handelt sich bei der Leitlinie um die sechste Version. Federführend zeichneten die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) sowie die Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH). Die nächste Überprüfung ist für Mai 2028 geplant, so die AWMF.

Die Leitlinie wurde mit Beteiligung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO), dem Bundesverband Deutscher Pathologen (BDP) und der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) verfasst.

aha/fli

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung