Leitlinie zur Rehabilitation bei Long COVID aktualisiert

Berlin – Die S2k-Leitlinie „SARS-CoV-2, COVID-19 und (Früh-) Rehabilitation – Living Guideline“ ist in einer aktualisierten Fassung erschienen. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) hingewiesen.
Internationale Erhebungen zeigen laut der Fachgesellschaft, dass zwischen zwei und 13 Prozent der an COVID-19 erkrankten Personen drei Monate nach COVID-19 noch gesundheitliche Probleme angeben.
Wenn diese länger als vier Wochen nach der Erkrankung beobachtet würden, spreche man von „Long COVID“, würden diese nach zwölf Wochen oder mehr beobachtet von „Post COVID“.
„Long COVID und Post COVID sind so vielgestaltig wie die Organe, die dabei betroffen sind. Manche haben mehr Atembeschwerden und Kurzatmigkeit, andere Herz- und Kreislaufbeschwerden, wieder andere Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen, Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder psychische Symptome“, hieß es aus der DGNR.
Je nach individuellem Schwerpunkt der Long-COVID- und Post-COVID-Symptomatik sei eine pneumologische, neurologische, kardiologische oder psychosomatische Rehabilitation indiziert, hieß es aus der Fachgesellschaft.
Zum Einsatz kämen darin verschiedene individuell verordnete und an die individuelle Belastbarkeit angepasste Trainingstherapien zur Atmung, Motorik, oder Kognition beziehungsweise eine Psychotherapie. „Eine derart gezielt eingesetzte Bewegungstherapie und psychische Behandlung gibt vielen Betroffenen Kraft und die Fähigkeit zurück, ihren Alltag wieder besser bewältigen zu können, ohne eine Überforderung befürchten zu müssen“, hieß es.
Bereits im Jahr 2020 hatte die DGNR eine Arbeitsgruppe aus 14 Fachgesellschaften gegründet. Sie beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie medizinische Rehabilitation bei Gesundheitsfolgen nach COVID-19 helfen kann. In diesem Jahr waren am Leitlinienprozess auch die Organisation Long COVID Deutschland sowie der Bundesverband Rehabilitation beteiligt.
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