Leitlinien sollen Versorgungsqualität in der letzten Lebensphase verbessern

Gießen – Eine Verbesserung der Versorgung von Menschen in ihren letzten Lebenstagen und insbesondere die Vermeidung von unnötigen Verlegungen soll mittels Leitlinien erreicht werden. Im Rahmen eines vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss für Gesundheit (G-BA) geförderten Projektes wurden eine entsprechende Krankenhausleitlinie sowie eine Pflegeheimleitlinie entwickelt.
Basierend auf 13 Risikofaktoren, die zu unnötigen Verlegungen führen können, zeigen diese Leitlinien kurz-, mittel- und langfristig umsetzbare Maßnahmen und Handlungsempfehlungen im jeweiligen Versorgungsumfeld auf.
Wolfgang George, verantwortlich für die wissenschaftliche Koordination in den verschiedenen Phasen des Projektes, betonte gestern im Rahmen einer Veranstaltung, dass die nach dem Regelwerk der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) nun neu entwickelten Regionalen Leitlinien und Werkzeuge geeignet seien, die jeweiligen Sterbeorte zu stabilisieren.
„Deswegen war es auch nötig“, so George, „so viele Akteure wie etwa Notärzte, Hausärzte, die Angehörigen, aber eben auch das kommunale Umfeld einzubeziehen. Das Prinzip der Regionalen Gesundheitsversorgung stiftet hierfür den Rahmen, eine Methode, die auch für andere Versorgungsaufgaben relevant ist.“ Einem bundesweiten Transfer des Vorgehens stehe aus seiner Sicht nichts entgegen.
Im Mittelpunkt des durch den Innovationsfonds im Zeitraum von 2018 bis 2021 geförderten Projekts Avenue-Pal (Analyse und Verbesserung des sektor- und bereichsübergreifenden Schnittstellen- und Verlegungsmanagements in der Palliativversorgung) steht der problematische Befund, dass ein nicht unerheblicher Teil der Sterbenden nochmals in ihren letzten Lebenstagen verlegt werden, obwohl dies durch geeignete Prävention hätte verhindert werden können.
Das Forschungsprojekt Avenue-Pal hat vor diesem Hintergrund Daten dazu erhoben, welche Faktoren bei der Verlegung von Sterbenden in den letzten Lebenstagen eine Rolle spielen. Auf dieser Basis wurden evidenzbasierte Leitlinien entwickelt, um nicht notwendige Verlegungen palliativ versorgter Menschen in Zukunft zu verhindern.
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