Palliativmediziner plädieren für Ausbau der Hospizversorgung

Berlin – Der Deutsche Hospiz- und Palliativ-Verband (DHPV) fordert, die Hospizarbeit und Palliativversorgung bundesweit auszubauen und dieses Vorhaben im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung zu verankern.
„Im auszuhandelnden Koalitionsvertrag müssen die Bedürfnisse und Nöte von schwerstkranken und sterbenden sowie suizidgefährdeten Menschen dringend berücksichtigt werden“, sagte der Vorsitzende des DHPV, Winfried Hardinghaus.
Der Verband fordert unter anderem ein Gesetz zum Ausbau der Suizidprävention, „das flächendeckend niederschwellige Zugänge zur Information, Beratung und zu therapeutischen Hilfen ermöglicht“. Außerdem dürfe es keine Verpflichtung für Einrichtungen der Hospizarbeit und Palliativversorgung geben, Suizidbeihilfe durchführen oder auch nur dulden zu müssen.
Dazu schlägt der Verband eine gesetzliche Verankerung von sogenannten Safe Places in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens vor, sodass diese nicht gezwungen seien, assistierten Suizid zu unterstützen.
Wichtig sei außerdem, die Hospizarbeit und Palliativversorgung in strukturschwachen Gebieten zu fördern. „Angebote müssen dabei nicht nur vorhanden, sondern auch bekannt sein, das heißt, es bedarf Informationskampagnen, die über hospizliche und palliative Möglichkeiten aufklären“, fordert der Verband. Die sollte zum Beispiel über Krankenkassen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erfolgen.
„Wenn wir uns als solidarische Gesellschaft verstehen, dann müssen die Interessen der Menschen, die durch Krankheit oder im Alter auf unsere Unterstützung angewiesen sind, in den nächsten Jahren noch stärker in den Fokus der politischen Bemühungen rücken“, so Hardinghaus.
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