Qualität von Pflegeeinrichtungen sehr unterschiedlich

Berlin – Die Qualität der Versorgung in Pflegeheimen ist sehr unterschiedlich. Zu diesem Ergebnis kommen das Wissenschaftliche Institut der AOK (WidO), das Aqua-Institut und die Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften in ihrem Projekt „Qualitätsmessung in der Pflege (QMPR)“. Das zweijährige Forschungsprojekt wurde vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert.
Darin haben die Projektpartner die Qualität mithilfe von zwölf Indikatoren bestimmt. Sehr unterschiedlich ist die Versorgung zum Beispiel beim Einsatz von Antipsychotika bei Demenz: Während sich in einem Viertel der Pflegeheime (25. Perzentil) der Anteil an dementiell erkrankten Bewohnenden mit Antipsychotikadauerverordnung auf maximal vier Prozent beläuft, reicht er in einem weiteren Viertel (75. Perzentil) von elf bis 40 Prozent je Einrichtung.
Die deutliche Schwankung der Qualitätsergebnisse setzt sich auch an der Schnittstelle Hospitalisierung fort: In 25 Prozent der Pflegeheime (25. Perzentil) wiesen bis zu 30 Prozent der Bewohnenden einen kurzzeitigen Krankenhausbesuch auf (maximal drei Tage). Im Viertel jener Einrichtungen mit den höchsten Anteilen (75. Perzentil) betraf dies 43 bis 81 Prozent.
In Deutschland leben rund 700.000 gesetzlich Versicherte dauerhaft im Pflegeheim. Die Analysen der Studie beruhen auf Abrechnungsinformationen von rund 260.000 AOK-versicherten Bewohnern in rund 5.000 Pflegeheimen und schließen damit rund die Hälfte der vollstationären Einrichtungen in Deutschland ein.
„Das aktuell erste Set der QMPR-Indikatoren bietet zukünftig die Chance, zur Transparenz des Versorgungsgeschehens in bisher in der Qualitätssicherung unterbelichteten Bereichen beizutragen“, argumentiert die Autorengruppe.
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