Letzte Abtreibungsklinik in Missouri vor der Schließung

Washington – Die einzige Abtreibungsklinik im US-Bundesstaat Missouri könnte noch in dieser Woche schließen. Das Gesundheitsministerium des Südstaates weigerte sich vorgestern, die Lizenz der Klinik in St. Louis zu verlängern, wie örtliche Medien berichteten.
Missouri wäre dann der erste US-Bundesstaat ohne eine Klinik, in der legale Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden können. Die sieben Ärzte und Auszubildenden sollen nach den Plänen des Ministeriums von der Organisation Planned Parenthood übernommen werden.
In der vergangenen Woche hatte Missouri ein Gesetz verabschiedet, das Schwangerschaftsabbrüche nach der achten Schwangerschaftswoche verbietet. Ausnahmen – etwa im Fall von Inzest und Vergewaltigungen – sind nicht vorgesehen.
Damit schloss sich Missouri anderen US-Bundesstaaten an, die zuletzt sogenannte „Herzschlag“-Gesetze verabschiedet hatten. Diese sehen vor, dass Abtreibungen ab der Messbarkeit von Herztönen, die schon in der fünften oder sechsten Schwangerschaftswoche hörbar sind, verboten sind und unter Strafe stehen.
Seit dem Grundsatzurteil des obersten US-Gerichtshofs von 1973 sind Abtreibungen in den USA legal. Die „Herzschlag“-Gesetzesinitiativen mehrerer US-Staaten sind so konzipiert, dass sie gegen die Verfassung verstoßen. Abtreibungsgegner wollen damit Druck auf den Supreme Court ausüben, sich noch einmal mit der Frage des Schwangerschaftsabbruchs zu befassen.
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