Libanesische Krankenhäuser zunehmend verschuldet

Beirut – Die Gesamtschulden der Krankenhäuser im Libanon wachsen offenbar täglich um umgerechnet 1,8 Millionen Euro. „Die Krankenhäuser ersticken und unter den gegenwärtigen Umständen gibt es keine Lösung“, sagte der Chef des Verbands privater Krankenhäuser, Sleiman Haroun, laut Bericht der Tageszeitung Daily Star.
Eine Lösung könne erst nach der Bildung einer Regierung gefunden werden, die die ausstehenden staatlichen Zahlungen an die Krankenhäuser veranlasse.
Im vergangenen Monat hatten die privaten Krankenhäuser im Libanon mit einem Warnstreik auf ihre finanzielle Situation aufmerksam gemacht. Die teils seit 2011 ausstehenden Zahlungen verschiedener Regierungseinrichtungen belaufen sich demnach auf 1,2 Milliarden Euro.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte laut Bericht vergangene Woche vor der schwierigen Situation der Krankenhäuser im Land gewarnt. Das Versagen der libanesischen Regierung beim Zahlen ihrer Rechnungen gefährde die Gesundheit der Bevölkerung.
Der Libanon ist seit dem Rücktritt von Ministerpräsident Saad Hariri am 29. Oktober des Jahres ohne funktionierende Regierung. Die Demonstrationen gegen die politische Führungsriege und Missstände im Land dauern seit Mitte Oktober an. Zuletzt war es laut Medien zu Angriffen schiitischer Anhänger auf Demonstranten und Sicherheitskräfte in Beirut gekommen.
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