Vermischtes

Long-COVID: Rehaverband warnt vor Engpässen bei Therapie

  • Freitag, 16. April 2021
Jede vierte Person, die einen Schlaganfall hat, ist jünger als 65 Jahre. Bis zu 44 % von ihnen können möglicherweise nicht mehr zur Arbeit zurückkehren. /Tyler Olson, stock.adobe.com
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Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED) hat vor Engpässen bei der Behandlung von Coronapatienten mit Langzeitschäden gewarnt.

„Vielerorts kommen Rehakliniken bei der Behandlung von Long-COVID-Patienten an ihre Kapazitäts­gren­zen und bauen lange Wartezeiten auf“, sagte Verbandsgeschäftsführer Christof Lawall der Welt. Dann könne ein Patient, auch wenn es ihm noch so schlecht gehe, nicht direkt behandelt werden.

Dem Verband zufolge gibt es in Deutschland zwar mehr als 1.000 Rehakliniken. Aber nur ungefähr 50 Einrichtungen hätten auch eine pneumologische Abteilung und seien auf Patienten mit Lungenkrankhei­ten spezialisiert.

„Wir können derzeit gleichzeitig nur 3.500 bis maximal 4.000 Menschen mit Lungenproblemen rehabili­tieren", sagte Lawall. Bei knapp drei Millionen Menschen mit einer überstandenen COVID-19-Infektion in Deutschland sei dies „deutlich zu wenig“.

Lawall fordert mehr Flexibilität von den Kostenträgern. Der Arzt-Patienten-Schlüssel müsse in Rehaein­rich­tungen gesenkt werden, so dass ein Pneumologe, also ein Lungenexperte, für mehr Patienten zu­ständig sein darf. „So kann man aus 100 Plätzen auch mal 120 machen“, betonte Lawall.

Die langfristigen Folgen von Coronaerkrankungen werden unter dem Schlagwort „Long COVID“ zu­sammen­gefasst. Studien ergaben, dass etwa jeder Zehnte nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus noch Wochen später unter Symptomen wie Müdigkeit und Kurzatmigkeit, aber auch unter kardiolo­gi­schen und neurologischen Problemen leidet.

afp

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