Lungenentzündung jährlich für eine Million tote Kinder verantwortlich
Berlin – Weltweit sterben einem Bericht zufolge pro Jahr knapp eine Million Kinder an Lungenentzündung. Das geht aus dem Report „Fighting for Breath“ hervor, den die Hilfsorganisation Save the Children in Berlin zum Welttag zur Bekämpfung von Lungenentzündung veröffentlichte. Die Organisation stellt vor, wie bis 2030 mehr als fünf Million Kinderleben gerettet werden könnten.
Eine Behandlung mit Antibiotika koste 0,34 Euro und könne ein Kind in drei bis fünf Tagen heilen, so Save the Children. Keine andere Krankheit sei für mehr Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich als Lungenentzündungen. Im Schnitt stürben jede Minute zwei Kinder in diesem Alter daran – „das sind mehr als an Malaria, Durchfallerkrankungen und Masern zusammen“.
Mangelernährung, fehlende Muttermilch
Mehr als 80 Prozent der Todesfälle treten den Angaben zufolge bei Kindern unter zwei Jahren auf. Oft hätten sie wegen Mangelernährung oder unzureichender Versorgung mit Muttermilch ein geschwächtes Immunsystem und seien daher nicht in der Lage, die Infektion zu bekämpfen. Neugeborene seien besonders gefährdet, auch weil über die Hälfte aller Mütter in Afrika keinerlei Gesundheitsversorgung vor, während oder nach der Entbindung erhalte.
Die Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland, Susanna Krüger, nannte es nicht hinnehmbar, dass so viele junge Leben von einer Krankheit zerstört würden, obwohl diese vermeidbar und zu behandeln sei. Save the Children fordert die Immunisierung für weltweit 166 Millionen Kleinkinder unter zwei Jahren und Unterstützung für mehr als 400 Millionen Kinder, die keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung haben.
Zudem müssten Impfstoffe günstiger werden. Stark betroffene Länder müssten mit internationaler Unterstützung stärker in ihre Impfprogramme investieren. Regierungen und Geber sollten zudem gemeinsam dafür sorgen, dass lebensrettende Antibiotika jederzeit verfügbar seien.
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