Politik

Maikundgebungen: Personalmangel in Kliniken und Pflege thematisiert

  • Mittwoch, 2. Mai 2018
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Berlin/Hamburg/Nürnberg/Münster – Die Gewerkschaften haben auf ihren Kundgebungen zum gestrigen Tag der Arbeit auch auf die Mangelsituation im Gesundheitswesen aufmerksam gemacht.

Katja Karger, Hamburgs Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), beklagte zum Beispiel in ihrer Rede auf der Hauptkundgebung die Arbeitsbedingungen in der Pflege und in den Kliniken. „Unterbesetzte Stationen, überarbeitete Beschäftigte, mangelnde Hygiene. Unsere Gesundheit wird der maximalen Rendite geopfert“, sagte sie.

Nötig seien mehr Personal, die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge für die Pflege und eine anständige Finanzierung der notwendigen Investitionen. „Hier muss Hamburg Druck machen und darf den neuen Gesundheitsminister (Jens) Spahn (CDU) nicht aus der Verantwortung lassen“, sagte Karger.

Der DGB drängte die Bundesregierung zudem zur raschen Umsetzung der angekün­digten Verbesserungen für Arbeitnehmer. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte in Nürnberg mit Blick auf die Vorhaben der Regierung, die Pläne zum Rückkehrrecht in Vollzeit, die paritätische Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung und die Allgemein­verbindlichkeit der Pflege-Tarifverträge müssten „Punkt für Punkt vollständig umgesetzt werden – gerne auch mit einem Zacken mehr“.

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach warnte vor gesundheitlichen Folgen unregelmäßiger Arbeitszeiten. „Immer öfter schwappt die Arbeit in den Feierabend, ins Wochenende, in den Urlaub“, sagte sie bei der Mai-Kundgebung in Münster. „Mit der Gesundheit der Beschäftigten treibt man kein Schindluder und macht keine Experimente.“

An den bundesweit 500 Veranstaltungen zum 1. Mai nahmen nach DGB-Angaben 340.000 Menschen teil – und damit 20.000 weniger als im Vorjahr.

dpa/afp/may

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