Malteser zur Ukraine: Massiver Bedarf an psychologischer Hilfe

Berlin – In der Ukraine besteht aus Sicht von Hilfsorganisationen ein massiver Bedarf an psychologischer Hilfe. Die humanitäre Lage im Westen des Landes sei im Vergleich zu den Kriegsgebieten im Osten relativ normal, sagte der Leiter des Malteser Hilfsdienstes in der Ukraine, Pavlo Titko, heute.
Dennoch sei der Krieg präsent, weil die Menschen oftmals mit Verwandten oder Bekannten in Kontakt stünden, die in den Kriegsgebieten seien. „Jeder hat eine Beziehung zu diesem Krieg“, betonte Titko. „Und viele haben schon traumatische Erlebnisse.“
Vor allem Kinder litten darunter, denn es gebe keine „normale Schule“. Die Kinder gingen jeden Tag zur Schule, doch jeden Tag gebe es auch Evakuierungen. Viele Kinder kämen krank nach Hause, weil sie sich beispielsweise in nassen Kellern verstecken müssten.
Mit Blick auf die Geflüchteten aus der Ukraine, die in Deutschland untergebracht sind, sagte Titko: „Man kann mit den Menschen dann richtig arbeiten, wenn die sich sicher fühlen“. Dabei meine er nicht nur die ausbleibenden Raketenangriffe, sondern auch, dass man Menschen und vor allem Kindern eine Perspektive geben müsse.
Nach Angaben des Präsidenten der Malteser International Europa, Douglas Graf von Saurma-Jeltsch, seien dem Hilfsdienst rund 8.000 Ziviltote in der Ukraine bestätigt worden. Etwa fünf Millionen Menschen seien Binnenflüchtlinge innerhalb des Landes.
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