Mammografiescreening wird in Sachsen-Anhalt gut angenommen
Magdeburg – Frauen in Sachsen-Anhalt nutzen das Mammografiescreening häufiger als jene in anderen Bundesländern. Rund 57 Prozent der 50- bis 69-Jährigen haben sich 2015 zur Brustkrebs-Früherkennung untersuchen lassen. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt heute mit. Bundesweit nutzten 52 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen die Chance auf die Untersuchung.
Das Screening gibt es in Sachsen-Anhalt seit zehn Jahren. Zwischen 2007 und 2015 wurden insgesamt knapp 850.000 Frauen untersucht, wie die jüngsten Erhebungen zeigen. Bei 544 Frauen im Land sei im Jahr 2015 im Rahmen des Screenings Brustkrebs entdeckt worden, hieß es. Zur Mammografie eingeladen werden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings auch in Sachsen-Anhalt. Die Zahl der Frauen, die zum Screening kämen, sei seit 2014 rückläufig, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Burkhard John. Einige hätten Vorurteile, denn bei der Untersuchung werden vier Röntgenbilder von der Brust angefertigt. John stellte aber klar, dass die Mammografie derzeit die beste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs sei.
„Die Auswertungen des Programms belegen, dass im Rahmen des Screenings der Anteil der entdeckten kleinen Karzinome (kleiner als 20 mm) erheblich größer ist als zu Zeiten, als es das Programm noch nicht gab“, erläuterte John. Das Mammografiescreening sei deshalb ein wichtiges Angebot an die Frauen der betreffenden Altersgruppe.
Im kommenden Jahr werden erste endgültige Zahlen zur Senkung der Sterblichkeit erwartet. In Sachsen-Anhalt gibt es vier mobile Einheiten für das Mammografiescreening, die vor allem ländliche Gebiete abdecken.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: