Marburger Bund dringt auf Zulage für Ärzte im Maßregelvollzug

Hannover – Der Marburger Bund in Niedersachsen dringt darauf, dass neben Pflegekräften künftig auch Ärzte im Maßregelvollzug eine Zulage erhalten. Auch sollte dies im Tarifvertrag für Ärzte berücksichtigt werden, forderte heute der Vorsitzende des Marburger Bundes Niedersachsen, Hans Martin Wollenberg.
Er teile die Einschätzung des Ministerpräsidenten, dass die Arbeit im Maßregelvollzug besonders herausfordernd und immer wieder mit Gefahren verbunden sei: „Eine Zulage signalisiert die Anerkennung der zusätzlichen Belastung und kann helfen, qualifiziertes Personal zu halten und zu finden.“
Umso unverständlicher sei es, dass Ärztinnen und Ärzte bei der Zulage nicht berücksichtigt und auch nicht vom Land Niedersachsen dem Tarifvertrag der Länder für Ärzte zugeordnet worden seien, kritisierte Wollenberg. „Die Personaldecke ist in allen Berufsgruppen im Gesundheitssystem dünn. Besonders dort, wo unter besonderen Bedingungen gearbeitet wird.“
Pflegekräfte, Therapeuten sowie Mediziner arbeiteten in Teams. „Entsprechend sollten sie auch gleichermaßen Wertschätzung erfahren und nicht durch Ungleichbehandlung abgestraft werden“, betonte er.
Vorgestern hatte die Tarifgemeinschaft der Länder grünes Licht dafür gegeben, dass Pflegekräfte im niedersächsischen Maßregelvollzug künftig eine monatliche Extrazulage von 140 Euro brutto erhalten.
Nach Angaben der Staatskanzlei war die Zustimmung notwendig, weil eine solche Zulage nur außertariflich möglich sei. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil begrüßte die Zulage für Pflegekräfte. Die Zahlung einer Zulage werde der besonderen Belastung im Maßregelvollzug gerecht, sagte der SPD-Politiker.
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