Marburger Bund fordert verpflichtende Personalstandards auf Intensivstationen
Berlin – Krankenhäuser müssen nach einer Forderung des Marburger Bundes (MB) verpflichtet werden, ausreichend Personal auf Intensivstationen vorzuhalten. „In den Kliniken werden zunehmend mehr Intensivpatienten versorgt, ohne dass die Personalausstattung damit Schritt hält. Die Betreuungsrelation ist zu gering, überlastet Ärzte und Pflegende, erhöht die Fehlerrate und führt zwangsläufig zu Verschlechterungen in der Versorgung“, sagte Susanne Johna, Bundesvorstandsmitglied des MB, heute auf dem elften nationalen Qualitätskongress Gesundheit in Berlin.
Die Ärztegewerkschaft fordert daher verpflichtende Personalstandards auf Intensivstationen. Diese sorgten nicht nur für eine bessere Versorgung, sondern zwängen die Krankenhausbetreiber auch dazu, Personalentwicklungskonzepte zu erarbeiten, die zur Entlastung der Beschäftigten beitragen könnten und der Gesundheitsförderung dienten.
„Moderne Krankenhäuser wissen um die Notwendigkeit verlässlicher Dienstpläne, flexibler Arbeitszeitmodelle und familienfreundlicher Maßnahmen. Nur wer die Bedürfnisse seiner Beschäftigten kennt und ihnen Rechnung trägt, wird dauerhaft qualifiziertes Personal an sich binden und neue Fachkräfte gewinnen können“, sagte Johna. Sie wies darauf hin, dass fehlende Mindestvorgaben Kliniken benachteiligten, die ausreichend Personal auf den Intensivstationen einsetzten.
Im Zentrum stehe aber die Patientensicherheit: „Internationale Untersuchungen belegen, dass schon ein zehn Prozent höherer Anteil examinierter Pflegekräfte eine Reduzierung der Mortalität von chirurgischen Patienten um sieben Prozent bewirkt. Die Fakten liegen längst auf dem Tisch. Wer sie ignoriert und die Zustände so belässt, wie sie sind, gefährdet die Patienten“, erklärte Johna.
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