Vermischtes

Deutsche schätzen örtliche Kliniken, würden aber weite Wege in Kauf nehmen

  • Montag, 11. Dezember 2017
/Zarya Maxim, stock.adobe.com
/Zarya Maxim, stock.adobe.com

Berlin – Die Deutschen schätzen ihre örtlichen Krankenhäuser sehr, würden sich dort aber im Ernstfall nicht unbedingt behandeln lassen. Beinahe drei von vier Bürgern vertrauen „ihrer“ Klinik, wie eine Umfrage der Unternehmensberatung PwC ergab, die der Welt am Sonntag vorliegt.

Die Wertschätzung der nächstgelegenen Klinik ist bei vielen so groß, dass sie das Krankenhaus in jedem Fall erhalten wollen; notfalls auch mit eigenen Mitteln. Ein Viertel der Befragten gab laut Bericht an, dass sie sich vorstellen könnten, eine einmalige finanzielle Sonderabgabe zu leisten, falls die Einrichtung vor Ort tatsächlich von einer Schließung bedroht wäre.

Allerdings können sich viele Menschen auch vorstellen, deutlich weitere Wege für eine gute Behandlung in Kauf zu nehmen. Auf die Frage „Wie weit würden Sie fahren, um ein Krankenhaus zu besuchen, das Ihren persönlichen Anforderungen an die Qualität des Hauses entspricht?“ nannten nur fünf Prozent die nächstgelegene Klinik. 41 Pro­zent der Befragten würden dagegen 50 Kilometer und sogar teilweise noch deutlich weiter fahren, um ein Haus zu erreichen, das ihren Ansprüchen genügt.

Patienten erwarten laut der Umfrage von einem Krankenhaus im Ernstfall vor allem eine hohe Qualität der Behandlung. „Ein großes Team von Topärzten und Spezialisten“ wäre demnach für 71 Prozent der Befragten das Wichtigste, falls sie schwer erkranken. Bei einer chronischen Erkrankung wäre immer noch für 62 Prozent die Qualität der medizinischen Versorgung das Kriterium Nummer eins bei der Krankenhauswahl. Die beste medizinische Qualität vermutet eine Mehrheit der Befragten in den Unikliniken. Sie gibt es aber nicht an jedem Ort.

Bei leichteren Erkrankungen dagegen sind den meisten ein hohes Maß an Sauberkeit und hohe Hygienestandards etwas wichtiger als die Qualität der Ärzte. Ob Einzel­zimmer angeboten werden oder das Essen gut ist, ist den Befragten dagegen weitgehend egal. PwC befragte rund 1.000 Deutsche.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung