Ärzteschaft

Marburger Bund kritisiert Wettbewerb im Gesundheitswesen

  • Freitag, 29. Oktober 2021
/dpa, Marburger Bund Bundesverband
/dpa, Marburger Bund Bundesverband

Berlin – Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB), Susanne Johna, hat den Wettbe­werb im Gesundheitswesen kritisiert. Sie fordert von der kommenden Bundesregierung eine rasche Kranken­hausreform.

„Wir müssen uns endlich von der Vorstellung verabschieden, eine sinnvoll strukturierte stationäre Versor­gung dadurch zu schaffen, dass wir die Krankenhäuser einem Wettbewerb aussetzen", sagte Johna der Ärzte Zeitung. „Das haben die Kliniken lange genug praktiziert, und das Gegenteil ist passiert.“ Die Ver­sorgung sei durch Wettbewerb nicht besser geworden.

Von der künftigen Bundesregierung erwarten die Krankenhausärzte eine Klinikreform, die die Finan­zie­rung und Planung der Standorte betrifft. Die Krankenhäuser werden derzeit über Fallpauschalen finan­ziert; für die Standortplanung sind die Bundesländer zuständig.

„Wir brauchen ein wirklich neues Finanzierungssystem in der Krankenhausversorgung", sagte Johna. Die Pläne von SPD, Grünen und FDP, nur die Kinderheilkunde und Geburtshilfe aus den Fallpauschalen he­raus­zunehmen, seien „zu kurz gegriffen“.

Laut Marburger Bund sollten sämtliche Personalkosten künftig durch Vorhaltepauschalen finanziert wer­den. „Es geht nicht um Konkurrenz, sondern darum, im Sinne der Patienten zu handeln. Das geht aber nur, wenn wir den Finanzierungsdruck von den Personalkosten nehmen.“

kna

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