Marburger Bund kritisiert Wettbewerb im Gesundheitswesen

Berlin – Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB), Susanne Johna, hat den Wettbewerb im Gesundheitswesen kritisiert. Sie fordert von der kommenden Bundesregierung eine rasche Krankenhausreform.
„Wir müssen uns endlich von der Vorstellung verabschieden, eine sinnvoll strukturierte stationäre Versorgung dadurch zu schaffen, dass wir die Krankenhäuser einem Wettbewerb aussetzen", sagte Johna der Ärzte Zeitung. „Das haben die Kliniken lange genug praktiziert, und das Gegenteil ist passiert.“ Die Versorgung sei durch Wettbewerb nicht besser geworden.
Von der künftigen Bundesregierung erwarten die Krankenhausärzte eine Klinikreform, die die Finanzierung und Planung der Standorte betrifft. Die Krankenhäuser werden derzeit über Fallpauschalen finanziert; für die Standortplanung sind die Bundesländer zuständig.
„Wir brauchen ein wirklich neues Finanzierungssystem in der Krankenhausversorgung", sagte Johna. Die Pläne von SPD, Grünen und FDP, nur die Kinderheilkunde und Geburtshilfe aus den Fallpauschalen herauszunehmen, seien „zu kurz gegriffen“.
Laut Marburger Bund sollten sämtliche Personalkosten künftig durch Vorhaltepauschalen finanziert werden. „Es geht nicht um Konkurrenz, sondern darum, im Sinne der Patienten zu handeln. Das geht aber nur, wenn wir den Finanzierungsdruck von den Personalkosten nehmen.“
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