Marburger Bund und BG Kliniken wollen wieder verhandeln

Berlin – Die Verhandlungen zwischen dem Marburger Bund (MB) und dem Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung (BG Kliniken) sollen am 3. Juni 2020 wieder aufgenommen werden. Das hat der MB gestern mitgeteilt. Die erneuten Verhandlungen sind notwendig, weil der Klinikverbund wenige Stunden vor Ablauf der Erklärungsfrist im März die damals bereits getroffenen Vereinbarungen widerrufen hatte.
Am 19. Februar 2020 war zunächst eine Einigung in der fünften Verhandlungsrunde zwischen MB und BG Kliniken zustande gekommen. Diese entsprach dem MB zufolge in wesentlichen Punkten der mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) im Mai 2019 gefundenen Einigungslinie.
Neben einer linearen Gehaltserhöhung in drei Schritten um insgesamt 6,5 Prozent standen vor allem die Regelungen zur Arbeitszeitdokumentation, zur Begrenzung der Zahl von Bereitschaftsdiensten und Dienstwochenenden im Vordergrund der Einigung. Darüber hinaus war es aus Sicht des MB gelungen, eine Regelung zur vollständigen Bezahlung der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten festzuschrieben.
Es könnten auch bei der Berechnung der Bereitschaftsdienstzeiten positive Signale in die Richtung der Ärzteschaft gesendet werden, hieß es danach vom Klinikverbund. Durch die neue Berechnung der Bereitschaftsdienstzeiten werde es für die arbeitszeitrechtliche Ruhezeit keinen Zeitabzug mehr für den Folgetag geben. Diese Position hatte der Klinikverbund dann wieder verworfen.
Die Ärztegewerkschaft kündigte gestern an, auf der einen Seite inhaltlich verhandlungsbereit in die neuen Gespräche zu gehen. Andererseits wolle man aber den wirtschaftlichen Gesamtwert der im Februar getroffenen Einigung nicht aus den Augen verlieren.
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