Masernepidemie: 22 Tote und 1.800 Infizierte auf Samoa

Apia – Die Masernepidemie auf Samoa breitet sich weiter aus. 22 Menschen seien bereits an der Krankheit gestorben, teilte die Regierung am Wochenende mit. Knapp 1.800 Fälle seien gemeldet worden, davon allein 157 seit dem vergangenen Freitag.
Experten vermuten, der aktuelle Ausbruch habe in Neuseeland begonnen und sich von dort ausgeweitet. Samoa ist aufgrund einer besonders niedrigen Impfrate am stärksten betroffen.
Die Regierung des Inselstaats hatte bereits Anfang November den Notstand ausgerufen und eine Impfpflicht für Kinder und Erwachsene erlassen. Kindergärten, Schulen und die Universität des Landes wurden geschlossen.
Schwangere Frauen ohne Impfschutz dürfen nicht mehr zur Arbeit gehen. Das Kinderhilfswerk Unicef stellte 110.000 Dosen eines Impfstoffs gegen Masern zur Verfügung.
Die australisch-samoanische Impfgegnerin Taylor Winterstein sagte australischen Medien, sie fühle sich durch die Notstandsverordnung an die Politik von „Nazi-Deutschland“ erinnert. Sie forderte Betroffene den Angaben zufolge auf, der „Zwangsimpfung“ durch das Abtauchen in den Untergrund zu entgehen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: