Massive Coronawelle in Französisch-Polynesien

Papeete – Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat jetzt auch einen der entlegensten Winkel der Erde erreicht: Französisch-Polynesien im Südpazifik wird seit einigen Wochen von einer massiven Infektionswelle überrollt. Auf der größten Insel Tahiti seien die Intensivstationen völlig überlastet, berichtete die französische Zeitung Le Monde gestern.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in dem französischen Überseegebiet liege mittlerweile bei 2.800. Bis Ende Juli hatte die Inselgruppe täglich nur eine Handvoll Fälle verzeichnet. Dann stieg die Zahl plötzlich aus ungeklärter Ursache sprunghaft an.
Mittlerweile seien in Krankenstationen auf Tahiti Schreibtische in Betten umgewandelt worden. Auch komme es schon zu einer Triage, hieß es. Das Gesundheitspersonal müsse entscheiden, welche Patienten vorrangig behandelt werden sollten. „Dieses Aussortieren ist schrecklich, weil wir uns in Polynesien alle kennen“, sagte eine Krankenpflegerin, die anonym bleiben wollte.
Die Behörden hatten am vergangenen Freitag einen strengen Lockdown mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen verhängt, der zunächst für zwei Wochen gelten soll. Alle Schulen wurden geschlossen. Französisch-Polynesien mit seinen 118 Inseln und Atollen hat rund 280.000 Einwohner.
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