Politik

Masterplan zur ambulanten ärztlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz trägt erste Früchte

  • Donnerstag, 15. Februar 2018

Mainz – Gut zehn Jahre nach der Vorlage eines ersten „Masterplans zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgung“ in Rheinland-Pfalz haben die Partner des Masterplans heute Bilanz gezogen. Gleichzeitig stellten sie weitere Maßnahmen vor, die künftig zur Sicherstellung einer hochwertigen ambulanten ärztlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz beitragen sollen. 

Landesgesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) betonte, es brauche ein breites Maßnahmenbündel, um die vielfältigen Herausforderungen bei der Sicherung der ärztlichen Versorgung zu meistern. „Eine Fortschreibung des Master­plans lag nahe, weil sich in den vergangenen Jahren die Rahmenbedingungen der ärztlichen Versorgung, insbesondere auch die rechtlichen Möglichkeiten im Bereich der ärztlichen Weiter­bildung oder der ärztlichen Berufsausübung, weiterentwickelt haben“, so die Ministerin.

Erfolge erzielt

Bätzing-Lichtenthäler (SPD) lobte die konstruktive Zusammenarbeit der Partner im Rahmen des aktuellen Masterplanprozesses und verwies auf bereits erzielte Erfolge. Als Beispiel nannte sie den Wiedereinstiegskurs für nicht berufstätige Ärzte sowie die Ausweitung der landesweiten Förderprogramme.

So könnten seit Jahresbeginn 97 Verbandsgemeinden und verbandsfreie Gemeinden,in denen Hausärzte in absehbarer Zeit aus Altersgründen ausscheiden, Fördermittel für die Verbesserung der hausärztlichen Versorgung in Anspruch nehmen. Wer sich als Arzt oder Ärztin dort niederlässt oder eine Zweigpraxis errichtet, kann eine Förderung von 15.000 Euro erhalten. Künftig solle ein neues Beratungsangebot Kommunen außerdem bei Fragen zur Weiterentwicklung der ärztlichen Versorgung in ihrer jeweiligen Region unterstützen. 

Auch die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP), die Landesärzte­kammer Rheinland-Pfalz, die Universitätsmedizin Mainz und der Hausärzteverband lobten die umgesetzten und geplanten Maßnahmen des Masterplans. So treibe beispielsweise die Koordinierungsstelle Weiterbildung in der Allgemeinmedizin die Gründung von Weiterbildungsverbünden erfolgreich voran, trügen zu Quer- und Wiedereinstiegsmöglichkeiten in die Allgemeinmedizin, die Förderung fachärztlicher Weiterbildungsangebote sowie die angestrebte Regionalisierung der Mediziner­ausbildung zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung im Land bei. 

Künftig wollen die Masterplanpartner den engen Austausch über die Sicherung der ärztlichen Versorgung weiter fortsetzen. In enger Abstimmung mit dem Wissenschafts­­ministerium geht es vor allem darum, den auf Bundesebene vereinbarten „Masterplan Medizinstudium 2020“ in Rheinland-Pfalz gut umzusetzen, dabei die Praxisnähe des Studiums auszubauen sowie die Allgemeinmedizin weiter zu stärken. Auch das Auswahlverfahren für die Vergabe von Medizinstudienplätzen steht aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts weiter auf der Tagesordnung.

Eine Ausweitung der Studienplätze um mindestens zehn Prozent, forderten heute der Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer, Jürgen Hoffart, und Hans-Dieter Grüninger vom Hausärzteverband. Um den Ärztemangel zu bewältigen, werden nach Angaben Hoffarts zunehmend Mediziner aus Bulgarien, Rumänien oder Syrien eingestellt. Das könne keine Lösung auf Dauer sein. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Peter Enders, regte ebenfalls mehr Studienplätze in der Humanmedizin an. Dringend nötig sei zudem ein Stipendienprogramm für Medizinstudenten, die sich zu einer Niederlassung auf dem Land verpflichten.

hil/sb/dpa

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