MB-Chef Henke: Man muss auch mal Gegenwehr aushalten

MBGespräch mit dem Deutschen Ärzteblatt.
Berlin – Der langjährige Vorsitzende des Marburger Bundes (
Er beklagte außerdem die technische Ausstattung in den Kliniken, die „jammervoll“ sei.
), Rudolf Henke, mahnt die Ärztinnen und Ärzte, sich der Digitalisierung nicht zu verschließen. „Wir bekommen einen neuen Kollegen an die Seite gestellt, an den wir uns gewöhnen müssen. Ein großes Problem sehe ich in der Intransparenz des angewendeten Algorithmus“, sagte Henke im
Im Rückblick auf zwölf Jahre an der Spitze der Ärztegewerkschaft sieht Henke vor allem Personalprobleme bei den Krankenhausmanagern. „Neben der knappen Ressource Arzt im Krankenhaus gibt es auch eine knappe Ressource guter Kaufmann. Wir beobachten, dass Verwaltungschefs oder kaufmännische Direktoren, die ein Haus wirtschaftlich vor die Wand gefahren haben, dennoch im nächsten Haus als Krankenhausverwalter begrüßt werden.“
Für eine bessere Stellung der Ärzte auch in medizin-ökonomischen Fragen will er sich auch künftig einsetzen. So kündigt er an, dass die Definition von Freiberuflichkeit speziell für Krankenhausärzte ausgearbeitet werden soll. Henke, der ebenso Bundestagsabgeordneter sowie Präsident der Ärztekammer Nordrhein ist, sieht in seiner Ämter-Kombination viele Vorteile: „Als Abgeordneter kann ich auf mein eigenes Netzwerk und auf ganz anderes Expertenwissen zugreifen und dies ist eine große Hilfe für die eigene Urteilskraft.“
Der Nachfolgerin oder dem Nachfolger im Amt – Susanne Johna sowie Andras Botzlar stellen sich Anfang November auf der Hauptversammlung des Marburger Bundes in Berlin zur Wahl – rät er, „zu einer eigenen Beurteilung und Festlegung seiner Meinung zu kommen. Man muss die Bereitschaft haben, ein eigenes Urteil zu treffen, und dieses dann auch festzulegen. Das kann unbequem sein, da muss man aber Gegenwehr auch aushalten.“
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