Ärzteschaft

Mecklen­burg-Vorpommern: Fünf bis Zehn Prozent der Patienten versäumen Arzttermin

  • Donnerstag, 14. August 2014

Schwerin – Patienten in Mecklenburg-Vorpommern nehmen fünf bis zehn Prozent ihrer Termine bei niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten nicht wahr. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) des Bundeslandes.

„Das Ergebnis der Umfrage zeigt, dass hier eine Scheindebatte geführt wird“, erklärte Ulrich Freitag, der als Mitglied der Vertreterversammlung (VV) die Studie initiiert hatte. In dringenden Fällen würden Patienten in nahezu allen Fachgebieten sofort am selben oder am nächsten Tag behandelt. Gleichzeitig befürchtet er, dass die Zahl der verpassten Termine weiter steigt, wenn den Patienten quasi eine Termingarantie zugestanden werde.

Die KV kritisiert zudem, dass die aktuelle Debatte um die Vier-Wochen-Frist für Arzttermine zu oberflächlich ist. Es gehe darum, dass der richtige Patient zur richtigen Zeit beim richtigen Arzt sei. Dazu brauche es eine ärztliche Entscheidung, und diese sollte gestärkt werden.

„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unseren A- und B-Überweisungen ein Instrument geschaffen haben, mit dem wir in der Lage sind, die medizinische Versorgung so zu steuern, dass die Terminvergabe in einem angemessenen Verhältnis zur Behandlungs­bedürftigkeit steht“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KV Mecklenburg-Vorpommern, Axel Rambow.

Mit der A- und B-Kennzeichnung des Überweisungsscheines kann ein Arzt seinem weiterbehandelnden Kollegen mitteilen, ob der Patient einer sofortigen Behandlung innerhalb eines Werktages oder einer Behandlung innerhalb einer Woche bedarf. Die Vorteile dieses Systems liegen nach Ansicht Rambows klar auf der Hand: „Mit einfachen Mitteln können wir bei Wahrung der freien Arztwahl gewährleisten, dass der Patient innerhalb des medizinisch erforderlichen Zeitfensters die tatsächlich erforderliche Behandlung erhält“, so der KV-Chef.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung