Medi-Geno fordert mehr Förderung von Ärztenetzen
Stuttgart – Der Verband Medi-Geno Deutschland fordert, die Förderung von Ärztenetzen gesetzlich neu zu gestalten. Der Verband vertritt deutschlandweit rund 17.000 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten und mehr als 100 Ärztenetze. „Die aktuellen Rahmenbedingungen sind nicht geeignet, die Arbeit von Ärztenetzen wirksam zu fördern“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Werner Baumgärtner. Er bezog sich damit auf die Rahmenvorgabe für die Anerkennung von Praxisnetzen nach Paragraf 87b Absatz vier des fünften Sozialgesetzbuches.
Beispielsweise bewege sich die dort geregelte Netzförderung ausschließlich im Rahmen der vertragsärztlichen Honorarverteilung. „Das führt dazu, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen es aus nachvollziehbaren Gründen ablehnen oder sehr zurückhaltend sind, Mittel für die Netzförderung zulasten der Vergütung zur Verfügung zu stellen“, erklärte Baumgärtner.
Außerdem ist laut Medi-Geno die für ein Netz vorgeschriebene Teilnehmerzahl von mindestens 20 und höchstens 100 Praxen sowie das ebenfalls vorgeschriebene dreijährige Bestehen zu restriktiv. „Bei der Größe können wir uns eine Umwandlung in eine Sollvorschrift vorstellen, die Dauer könnte auf zwei Jahre reduziert werden“, so Baumgärtner. Dabei spiele der Zeitpunkt der Gründung eine Rolle und nicht das Meldungsdatum der Ärztekammer. Finanziert werden könnte die Förderung künftig aus einem Strukturfonds. Füllen sollen ihn laut Medi-Geno die Krankenkassen und optional die Kommunen.
„Wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung sind auch wir der Auffassung, dass Ärztenetze dazu beitragen, Qualität und Effektivität der vertragsärztlichen Versorgung im Rahmen einer intensivierten fachlichen Zusammenarbeit zu verbessern“, betonte Baumgärtner.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: