Ärzteschaft

Medibus wird Ende des Jahres in Hessen eingestellt

  • Donnerstag, 12. September 2024
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Frankfurt am Main – Der Medibus, eine rollende Arztpraxis in Nordhessen, wird Ende des Jahres eingestellt. Seit 2018 steuerte der Bus Gemeinden in den Kreisen Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg an, in denen es keine ausreichende ärztliche Versorgung gab.

Dank der fortlaufenden Bemühungen der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) und der Zusammen­arbeit mit den lokalen Akteuren und dem Hessischen Ministerium für Gesundheit sei es inzwischen gelungen, mehrere Ärztinnen und Ärzte für eine dauerhafte Niederlassung vor Ort zu gewinnen, teilte die KVH mit. Der Medibus wird demnach nicht mehr benötigt.

Bislang hält der Medibus an vier Tagen die Woche abwechselnd in Nentershausen, Cornberg, Sontra, Weißen­born und Herleshausen. Mehr als 21.000 Fälle seien in den vergangenen gut sechs Jahren im Medibus be­handelt worden, rechnete die KV vor. Sie bezifferte die Gesamtkosten für die komplette Laufzeit auf etwa drei Millionen Euro.

Laut KV hat sich die Versorgung in der Region gebessert oder wird sich verbessern: In Herleshausen und Sontra gibt es schon wieder Ärzte, eine weitere Ärztin wird ab Februar 2025 für Nentershausen und Cornberg da sein. Sie will laut KV bei Praxisgründung die medizinische Ausstattung des Medibus übernehmen.

„Der Medibus hat seine Aufgabe als Brückenlösung hervorragend erfüllt und gezeigt, dass innovative Ansätze in der Versorgung den Weg für langfristige Lösungen ebnen können“, sagte Armin Beck, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVH. Das Modell habe gezeigt, „dass innovative Ansätze in der Versorgung den Weg für langfristige Lösungen ebnen können.“

Das hessische Gesundheitsministerium hatte das Projekt seit 2022 mit 1,4 Millionen Euro gefördert. Gesund­heitsministerin Diana Stolz (CDU) sagte, der Medibus habe gezeigt, wie Versorgungsfragen „mit dem Mut zu innovativen Lösungsansätzen zukunftsfähig beantwortet werden können“.

dpa

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