Mobile Arztpraxis für Geflüchtete in Berlin

Berlin – Eine mobile Arztpraxis in einem Bus soll künftig Flüchtlingen aus der Ukraine und anderen Ländern medizinische Unterstützung in Berlin leisten.
Das berichtet das Hilfswerk Ärzte der Welt zusammen mit Medizinstudierenden des Vereins U-Aid und der Initiative „medibushelps.org“ der Unternehmen Cisco und Deutsche Bahn.
Der Bus ist ähnlich ausgestattet wie eine Arztpraxis und fährt ab heute zwei Mal in der Woche zu Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften sowie bei Bedarf an andere Orte in Berlin. Ein Team ehrenamtlicher Ärztinnen und Ärzte sowie Medizinstudierender betreut darin geflüchtete Menschen kostenlos und auf Wunsch anonym. Vergleichbare Angebote existieren auch in Köln und Hamburg.
Neben der medizinischen Behandlung vermitteln die Mitarbeiter Informationen zu Gesundheitsthemen und unterstützen die Patienten dabei, Zugang zum regulären Gesundheitssystem zu erhalten. Der Bus ist digital vernetzt – bei Bedarf kann das Team darüber zum Beispiel medizinisch geschulte Videodolmetscher für zahlreiche Sprachen zuschalten.
„Wir freuen uns, dass das Kooperationsprojekt nun starten kann und wir dazu beitragen können, den dringenden Bedarf in der medizinischen Versorgung von Geflüchteten in Berlin zu bedienen“, sagt Ärzte der Welt-Projektreferentin Susanne Eikenberg.
Laut den Initiatoren kommt es im Alltag aus unterschiedlichen Gründen immer wieder zu Lücken in der medizinischen Versorgung der Geflüchteten. Zu den Ursachen gehörten unter anderem eine Überlastung der Aufnahmestrukturen und Ämter, Wartezeiten für Termine und Dokumentenausstellung, fehlende Information und Orientierung im deutschen Rechts- und Gesundheitssystem und Sprachbarrieren.
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