Medikamentenproduktion vor Ort soll Lieferrisiken reduzieren

Münster – Aktuell sind vielerorts fiebersenkende Medikamente für Kinder, Asthmasprays, Blutdrucksenker, Antibiotika oder Medikamente gegen Brustkrebs nicht lieferbarbar oder nur schwer erhältlich. Vor diesem Hintergrund macht sich die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) für den zeitnahen Aufbau regionaler Arzneimittelproduktionstätten stark.
ÄKWL-Präsident Johannes Albert Gehle begrüßte, dass die Bundesregierung die damit verbundenen bürokratischen Hemmnisse abbauen sowie Investitionszuschüsse für Produktionsstätten prüfen will. „Was bisher getan wurde, ist aber nicht genug“, kritisierte Gehle.
„Die aktuelle Mangelsituation zeigt, dass echtes Handeln dringend notwendig ist.“ Zwar habe es auch in der Vergangenheit zuweilen Engpässe in der Medikamentenversorgung gegeben, durch die Coronapandemie und den Ukraine-Krieg habe sich diese Problematik aber weiter verschärft.
Zudem lassen die Produktionsbereitschaft bei manchen Herstellern aufgrund niedriger Festpreise zu wünschen übrig. „Die Politik ist gefragt, für ein Umdenken zu sorgen, um die Herstellung von Arzneimitteln wieder nach Deutschland oder in die EU zu verlagern“, konstatierte Gehle.
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