Medizinische Fachangestellte: KV Niedersachsen für Coronabonus
Hannover – Die Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Niedersachsen hat sich in ihrer Sitzung Ende Juni dafür ausgesprochen, dass medizinische Fachangestellte (MFA) für ihren Einsatz in der Coronapandemie einen Bonus erhalten sollten.
„Angesichts der Tatsache, dass in Deutschland neun von zehn COVID-19-Patienten ambulant versorgt werden, ist ein staatlicher Bonus für MFA in Arztpraxen nur eine gerechte Forderung“, heißt es in der Begründung.
Die Arztpraxen haben laut VV „einen höchst effizient arbeitenden Schutzwall um die Altenheime und Krankenhäuser gebildet“, die so Kapazitäten für die Versorgung der Intensivpatienten gehabt hätten, betonten die Delegierte.
Die MFA hätten einen wichtigen Anteil daran gehabt, dass die Praxen funktioniert hätten und die ambulante Versorgung aufrechterhalten werden konnte. Ein Bonus für die MFA sei also nicht nur hochverdient, sondern auch „völlig angemessen“. „Die Systemrelevanz der MFA zu übersehen, wäre ein schwerer Fehler der Politik“, warnte die VV.
Kassenärztliche Bundesvereinigung und KVen haben in den vergangenen Wochen immer wieder mehr Anerkennung für die Praxisteams gefordert.
Ein Zeichen der Wertschätzung sei dringend notwendig, da sonst auch bei den MFA immer mehr den Beruf aufgäben, betonten die Mitglieder der KBV-VV zum Beispiel im Vorfeld des 124. Deutschen Ärztetages Anfang Mai.
„Es ist heute schon schwierig, gutes Personal zu finden“, betonte Andreas Bartels, stellvertretender Vorsitzender der KV Rheinland-Pfalz, auf der Veranstaltung.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: