Medizinische Labore warnen vor Unterfinanzierung

Berlin – Die fachärztlich geführten Labore benötigen stabile rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Darauf drängt der Verband „Akkreditierte Labore in der Medizin“ (ALM) anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl in einem neuen Positionspapier.
„Die medizinische Labordiagnostik ist ein unverzichtbares Konditionalfach und bildet auch aufgrund der enormen Innovationskraft und hochdynamischen Entwicklung im Bereich der patientenindividuellen Therapiesteuerung eine starke Basis für eine moderne, patientenzentrierte Gesundheitsversorgung in Deutschland“, sagte der erste Vorsitzende des Verbandes, Michael Müller.
Im Positionspapier umreißt der ALM fünf Eckpunkte für die künftige Gesundheitspolitik. Zunächst gehe es um eine Wertschätzung der speziellen Facharztgebiete der medizinischen Labordiagnostik, nämlich Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Humangenetik, Transfusionsmedizin und Pathologie und ihrer grundlegenden Bedeutung für die flächendeckende und wohnortnahe Patientenversorgung in Deutschland.
Wichtig seien darüber hinaus stabile Rahmenbedingungen für die Facharztlabore. „Angesichts der aktuellen Laborreform, die zum ersten Januar 2025 in Kraft getreten ist, und der anhaltenden Diskussion über eine neue Gebührenordnung für Ärzte sind jedoch eher negative Folgen für die labordiagnostische Patientenversorgung zu erwarten. Ohne Anpassungen drohen Nachteile, die insbesondere Labore in ländlichen Regionen gefährden“, sagte Müller.
Der ALM fordert außerdem die ärztliche Ausbildung an den Universitäten in den diagnostischen Fachgebieten zu stärken, die Ausbildung vieler nicht ärztlicher Fachkräfte sicherzustellen und die Digitalisierung weiter voranzutreiben.
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