Hochschulen

Medizinische Universität Lausitz vorerst ohne Landarztquote

  • Mittwoch, 10. Dezember 2025
/picture alliance, Patrick Pleul
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Potsdam – Die neue Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem wird zunächst ohne Landarztquote starten. Das geht aus einer Antwort des Potsdamer Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) auf eine Kleine Anfrage des CDU-Gesundheitspolitikers Michael Schierack hervor, die dem Deutschen Ärzteblatt exklusiv vorliegt.

Demnach arbeite Brandenburgs Kabinett derzeit zwar an einem „Brandenburgischen Landärztegesetz“, das unter anderem vorsehe, dass eine Quote von zehn Prozent aller Studienplätze an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem an Studierende gehe, die sich zu einer späteren Tätigkeit im ländlichen Raum verpflichteten.

Allerdings wird diese Regelung nicht unmittelbar zur Aufnahme des Studienbetriebs der MUL-CT zum Wintersemester 2026/27 in Kraft treten können. „Da die Studienplatzvergabe über Vorabquoten dem regulären Studienplatzvergabeverfahren zwingend vorgelagert ist, reicht der zeitliche Vorlauf nicht aus, um bereits zum Wintersemester 2026/27 Studienplätze über die Landärztequote anbieten zu können“, heißt es in der Antwort.

Das Land sei jedoch überzeugt, dass sich „die Vergabe von zehn Prozent der an der MUL-CT nach dem Studienstart verfügbaren Studienplätze über eine Landärztequote verfassungsrechtlich rechtfertigen” lasse.

Der prognostizierte Bedarf an hausärztlicher Versorgung sei insbesondere in ländlichen Regionen so erheblich, dass die Landärztequote als Einzelmaßnahme zur Lösung der Problemlage auf absehbare Zeit ohnehin nicht auskömmlich sein werde. Sie sei vielmehr stets als Ergänzung der von der Landesregierung bereits getroffenen Maßnahmen, wie dem Landärztestipendium, zu sehen.

Der CDU-Politiker Schierack, der als niedergelassener Orthopäde in Cottbus tätig ist und eine Honorarprofessur an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg innehat, zeigte sich enttäuscht: „Damit startet das erste Semester an der neuen Universität ohne eine Landarztquote“, sagte Schierack. „Das ist sehr bedauerlich“, sagte er dem Deutschen Ärzteblatt.

benl

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