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Medizinische Universität Lausitz will PA-ähnlichen Studiengang starten

  • Mittwoch, 19. November 2025
/lightpoet, stock.adobe.com
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Potsdam/Cottbus – Die „Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem“ plant den Aufbau eines Studiengangs „Advanced Nursing Practice“. Der Masterstudiengang richtet sich an Bachelorabsolventen – etwa eines Studiums der Pflegewissenschaften – und soll ihnen eine fachliche oder patientenspezifische Spezialisierung vermitteln.

„ANP-Fachkräfte sollen perspektivisch in der Primärversorgung und Gesundheitserhaltung, Prävention und Gesundheitsförderung arbeiten“, heißt es in einer Antwort des Brandenburger Gesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage des CDU-Gesundheitspolitikers Michael Schierack.

Dabei liege das Augenmerk ihrer Tätigkeit auf einer direkten klinischen und evidenzbasierten Versorgung von Patientinnen und Patienten, die vom Erstkontakt bis zur Nachsorge reiche und Unterstützung im Selbstmanagement sowie Beratung inkludiere. „Die Absolventinnen und Absolventen des geplanten Studiengangs „Advanced Nursing Practice“ werden somit ein Profil aufweisen, das mit dem von Physician Assistants vergleichbar ist.“

Schierack hatte sich in der Anfrage nach der Situation von Physician Assistants (PA) in Brandenburg erkundigt. Sie werden derzeit nur an der privaten Hochschule Döpfer in Potsdam ausgebildet. Dort waren nach Angaben des Ministeriums 2024 insgesamt 21 Studierende eingeschrieben.

„Aktuell wird im Rahmen eines IGiB-Projektes das neue Profil der ‚Physician Casemanagement Assistant (PCA)’ entwickelt“, heißt es in der Antwort weiter. „Es vereint insbesondere das Casemanagement (Fallmanagement in der ambulanten Medizin), die selbstständige und eigenverantwortliche Tätigkeit im ärztlichen Auftrag sowie das Profil des Physician Assistant, um so noch besser für eine interprofessionelle Tätigkeit in einem Versorgungszentrum, einer Satellitenpraxis oder im häuslichen Umfeld vorbereitet zu sein und zudem eine berufliche Perspektive für Medizinische Fachangestellte zu schaffen.“

Die Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Catrin Steiniger, nannte PAs einen „Baustein zur Bewältigung des Ärztemangels, insbesondere in Brandenburgs ländlichen Regionen.“ Durch den gezielten Einsatz könne man mehr Arztzeit für die Patientenversorgung gewinnen, „indem die PAs delegierbare Aufgaben übernehmen.“

PAs könnten damit „wichtige arztentlastende Strukturen“ sein. „Doch der Einsatz muss regelhaft finanzierbar sein“, sagte Steiniger. „Wir fordern dringend bundeseinheitliche Regularien für den Delegationsrahmen und angemessene Vergütungsmodelle für Teamarztleistungen.“ Ohne diese strukturellen Anpassungen bleibe der dringend notwendige Wandel der ambulanten Versorgung auf der Strecke.

benl

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