Medizinischer Dienst: Ärztestreik in 14 Bundesländern

Berlin – In 14 Bundesländern sind Ärzte des Medizinischen Dienstes (MD) für morgen aufgerufen, ganztägig die Arbeit niederzulegen. Den Auftakt hatten vergangenen Freitag die Ärzte des MD in Niedersachsen und dem Saarland gemacht.
Aufgerufen zu den Streiks hat der Marburger Bund (MB). Wie ein MB-Sprecher heute mitteilte, kommt morgen eine Delegation von Streikenden zu einer zentralen Aktion in Hannover zusammen. Dort findet morgen auch die Personalversammlung des MD Niedersachsen statt.
Aus dem Marburger Bund Hessen hieß es heute, es gehe mit den Streiks darum, Bewegung in die stockenden Tarifverhandlungen zwischen dem Marburger Bund und den Vertretern der Medizinischen Dienste der Länder und des Bundes zu bringen.
Seit September vergangenen Jahres haben sich Arbeitgeberseite und Arbeitnehmerseite zu vier Verhandlungsrunden getroffen. Der Marburger Bund fordert rückwirkend ab 1. Juli 2022 eine lineare Erhöhung der Entgelte um 9,5 Prozent.
Die Arbeitgeberseite hält an ihrem Angebot aus dem November fest. Das beinhaltet eine lineare Entgeltsteigerung um 3,4 Prozent ab dem 1. Juli 2022 und eine weitere Steigerung von 2,6 Prozent ab dem 1. Juli 2023 sowie eine Einmalzahlung in Höhe von 2.000 Euro als steuer- und sozialabgabenfreien Inflationsausgleich. Die Arbeitgeber schlagen eine Laufzeit von 21 Monaten vor.
Für Christian Schwark, Vorsitzender im Marburger Bund Hessen, ist das Angebot „unzureichend“. Er sprach von einem „Spiel mit der Feuer“. Denn durch zunehmend unattraktive Arbeitsbedingungen beim Medizinischen Diensts drohe dort das gleiche Schicksal wie bei den Gesundheitsämtern.
Als Beratungs- und Begutachtungsagentur unterstützt und berät der Medizinische Dienst die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung in medizinischen und pflegerischen Fragen. Rund 2.400 ärztliche Prüfer der Krankenkassen arbeiten deutschlandweit für die Medizinischen Dienste.
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