Medizinstudierende drängen auf verbindliche PJ-Aufwandsentschädigung

Mainz/Berlin - Die Medizinstudierenden in Deutschland bemühen sich weiter um eine angemessene Aufwandsentschädigung im Praktischen Jahr (PJ). Die Frage, wie diese bundesweit verbindlich umgesetzt werden könnte, stand im Mittelpunkt einer Debatte auf dem Bundeskongress der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) Anfang Dezember.
Zu dem Treffen in Mainz kamen rund 450 Medizinstudierenden aus ganz Deutschland. Laut der bvmd gehen 60 Prozent der Studierenden im PJ einer Nebentätigkeit nach, um sich zu finanzieren.
Die Forderung nach einer angemessenen PJ-Aufwandsentschädigung begleitet die bvmd schon seit längerem. In einer Umfrage der Medizinstudierendenvertretung zusammen mit dem Hartmannbund vom Herbst 2015 nannten die rund 7.000 Teilnehmer als wichtigste Anliegen zum PJ: eine angemessene Fehltageregelung, die Aufwandsentschädigung und Lehr- und Lernzeiten.
83 Prozent der Studierenden sind mit dem PJ unzufrieden
Im PJ sollen die Studierenden lernen, im Stationsalltag zurechtzukommen, praktische Fertigkeiten zu meistern und klinisches Denken einzuüben, um nach dem Examen gut vorbereitet an der ärztlichen Versorgung mitzuwirken. Laut der Umfrage wird das PJ diesen Erwartungen derzeit nicht gerecht. Die Mehrheit der Studierenden (83 Prozent) war derart unzufrieden mit den Rahmenbedingungen des PJ, dass sie bereit wären, für eine Verbesserung der Arbeits- und Lernbedingungen im PJ aktiv zu protestieren.
Dies geschieht immer wieder. So trafen sich Medizinstudierenden der Universität Frankfurt im Mai diesen Jahres und demonstrierten für ein gerechtes und zeitgemäßes PJ. Sie forderten
eine verbindliche und strukturierte Selbstlernzeit in Form eines Studientages pro Woche
verbindliche Unterrichtsveranstaltungen zum Beispiel in Form von PJ-Seminaren
Eine Aufwandsentschädigung nach dem zulässigen BAföG-Höchstsatz von 649 Euro monatlich.
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