Ärzteschaft

Studierende erneuern Wunsch nach angemessener Aufwands­entschädigung im praktischen Jahr

  • Montag, 19. März 2018

Köln – Studierende in Nordrhein-Westfalen (NRW) und in Rheinland-Pfalz (RLP) fordern seit längerem eine angemessene und einheitliche Aufwandsentschädigung im praktischen Jahr (PJ). Den Bestrebungen der Studierenden hat der Marburger Bund (MB) NRW/RLP nun mittels einer Unterschriftenaktion unter Studierenden neuen Nachdruck verliehen. Daran haben sich 3.113 Humanmedizin-Studierende beteiligt.

„Eine faire Aufwandsentschädigung für PJler soll monatlich mindestens 700 Euro betragen. PJler dürfen während des Praktischen Jahres nicht als billige Hilfskräfte ausgebeutet werden“, sagte Johannes Albert Gehle, erster Vorsitzender des MB NRW/RLP. „In einer Zeit des Ärztemangels wird ärztlicher Nachwuchs dringend benötigt. Sie sollten die gebotene faire Wertschätzung erhalten“, betonte Konrad Kilic, Sprecher der Medizinstudierenden im MB NRW/RLP.

Vergütung völlig unzureichend

Während Referendare anderer akademischer Berufe wie Lehramtsanwärter oder Juristen monatlich mindestens 1.100 bis 1.200 Euro erhielten, sei die Vergütung im PJ für Mediziner vielerorts völlig unzureichend, kritisierten sie, vereinzelt werde die Arbeit gar nicht bezahlt.

Die 132. Hauptversammlung des MB hatte im vorigen November ebenfalls eine soweit wie möglich tarifvertraglich verankerte Aufwandsentschädigung für PJler gefordert. Nach Überzeugung der MB-Delegierten sollte die Aufwandsentschädigung für PJler monatlich sogar mindestens 1.500 Euro betragen.

Auch die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) kämpft seit Jahren für eine einheitliche und angemessene PJ-Vergütung. Hintergrund ist, dass die Studierenden wegen der unzureichenden Vergütung während des praktischen Ausbildungsabschnittes oftmals gezwungen seien, ihren Lebensunterhalt durch andere Tätigkeiten außerhalb des PJ zu finanzieren.

Das sei eine deutliche und unverantwortliche Benachteiligung ihrer ärztlichen Ausbildungschancen. Konkret gehen laut der bvmd 60 Prozent der Studierenden im PJ einer Nebentätigkeit nach, um sich zu finanzieren.

hil

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