Politik

Medizinstudium: Bayern verschiebt zweites Staatsexamen (M2) auf 2021

  • Freitag, 3. April 2020
/Minerva Studio, stock.adobe.com
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München – Wegen der Coronakrise wird das Zweite Staatsexamen für Medizinstudierende auf 2021 verschoben. „Bayern setzt damit eine Verordnung des Bundesgesundheitsminis­teri­ums um“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) heute in München.

Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber es gebe wichtige Gründe für die Verschiebung – vor allem mit Blick auf das Infektionsrisiko. Huml betonte, auch ohne das Zweite Staatsexamen könnten sich die Medizinstudenten sofort in der Gesundheitsversor­gung einbringen und gleichzeitig ihr Studium fortsetzen.

„Es ist mir bewusst, dass wir den Studentinnen und Studenten damit viel abverlangen. Sie haben sich monatelang auf die Prüfungen vorbereitet und stehen in den Startlöchern“, be­tonte Huml.

Sie hoffe aber auf das Verständnis von allen Beteiligten. „Mit dieser Regelung können wir die Prüflinge und aufsichtführenden Personen in der aktuellen Situation schützen und sor­gen gleichzeitig dafür, dass die Ausbildung unseres Nachwuchses nicht von COVID-19 gebremst wird.“

Durch die am vergangenen Montag von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) unterzeichnete „Verordnung zur Abweichung von der Approbationsordnung für Ärzte bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ können die Länder selbst bestimmen, ob sie das zweite Staatsexamen (M2) um ein Jahr auf April 2021 verschieben und ein „Hammerexamen“ (M2 und M3 gemeinsam) durchführen oder das M2 trotz der COVID-19-Pandemie regulär vom 15. bis 17. April stattfinden lassen.

Viele Länder planen offensichtlich, diesen avisierten Termin beizubehalten. Das Landes­prüfungsamt für Medizin und Pharmazie in Baden-Württemberg hat wie Bayern bisher entschie­den, der Empfehlung des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter­iums zu folgen und den zweiten Ab­schnitt der Ärztlichen Prüfung auf das nächste Jahr zu verschieben. In Sachsen und Sachsen-Anhalt können die Studierenden wählen. Bisher haben sich nicht alle Länder positioniert.

dpa/ER

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