Mehr als 14.000 Corona-Infektionen in Betreuungseinrichtungen

Hamburg − In Betreuungseinrichtungen und Massenunterkünften sind bislang mehr als 14.000 Corona-Fälle aufgetreten. Dies berichtete NDR Info auf Grundlage von Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) von gestern Abend.
Erfasst sind dabei Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Schulen und Kitas, aber auch Gefängnisse, Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte. Dort seien insgesamt mindestens 14.228 Corona-Fälle nachgewiesen worden.
Das RKI führe die „hohen Fallzahlen bei Betreuten und Tätigen in Pflegeeinrichtungen“ auf die Ausbrüche der Lungenkrankheit dort in den vergangenen Wochen zurück. Die Zahlen dürften allerdings erheblich höher liegen, da bei 41 Prozent aller Meldungen Angaben dazu fehlten, in welchen Einrichtungen die Infektionen aufgetreten sind.
Nur 83.000 der insgesamt 142.000 offiziellen Meldungen enthielten Informationen darüber, ob die Coronafälle den Gesundheitsbereich, Betreuungseinrichtungen oder die Lebensmittelherstellung betreffen.
Diese Einrichtungen sind laut Infektionsschutzgesetz relevant für das Infektionsgeschehen und müssen deshalb gemeldet werden. Rund ein Drittel der detaillierten Infektionsmeldungen entfalle auf diese relevanten Bereiche.
Die Berichte über Infektionen in Alten- und Pflegeheimen hatten sich in den vergangenen Wochen gehäuft. Allein in Niedersachsen wurde das Virus in rund 80 dieser Einrichtungen nachgewiesen, hatte das Gesundheitsministerium in Hannover am Wochenende mitgeteilt. Die Gewerkschaft Verdi kritisierte, vielerorts fehle es in Alten- und Pflegeheimen noch an Schutzkleidung.
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