Ausland

Mehr als 190.000 Coronatote in den USA und hohe Dunkelziffer bei Infizierten

  • Donnerstag, 10. September 2020
/picture alliance, ZUMAPRESS.com, Braulio Jatar
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Washington – Seit Beginn der Coronapandemie sind Wissenschaftlern zufolge allein in den USA mehr als 190.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore von gestern hervor. Insgesamt verzeichneten die USA demnach mehr als 6,3 Millionen Infektionen.

Die Zahl der täglichen Neuansteckungen ist in den vergangenen Wochen deutlich zurück­gegangen, lag zuletzt aber weiterhin bei mehr als 25.000. In absoluten Zahlen haben die USA weltweit die meisten Coronatoten zu beklagen, nicht aber relativ zur Einwohnerzahl. In dieser Kategorie liegen die USA an siebter Stelle.

Wissenschaftler befürchten einem viel beachteten Modell zufolge bis zum Jahresende mehr als 410.000 Coronatote in den USA. Das geht aus dem Modell der Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle hervor, das in der Vergangenheit auch das Weiße Haus heranzog.

Als Grund für den prognostizierten starken Anstieg führten die Experten geringere Vorsicht der Menschen in den USA sowie den Beginn der kalten Jahreszeit und der Grippesaison an.

Im Zeitraum von etwa Mitte Januar bis Mitte April habe es im Land womöglich bereits rund sechseinhalb Millionen Fälle gegeben, schreiben die Wissenschaftler um Jade Benjamin-Chung und Sean Wu von der University of California in Berkeley im Fachjournal Nature Communications. Offizielle Statistiken geben für diesen Zeitraum 721.245 Fälle an.

Eine deutliche Dunkelziffer bei den Coronazahlen gibt es nach Experteneinschätzung auch in etlichen anderen Ländern, zum Beispiel auch in Indien und Brasilien. Die tatsächliche Lage spielen die Werte daher nur bedingt wider. Vergleiche zwischen Ländern nach den offiziellen Statistiken haben zudem nur eingeschränkt Aussagekraft.

dpa

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