Ärzteschaft

Mehr als 300 neue Niederlassungs­möglichkeiten in Niedersachsen

  • Dienstag, 18. Februar 2020
/Racle Fotodesign, stockadobecom
/Racle Fotodesign, stock.adobe.com

Hannover – Die neue Bedarfsplanungsrichtlinie schafft in Niedersachsen neue Arztsitze. Konkret gibt es 112,5 zusätzliche Niederlassungsmöglichkeiten für Hausärzte, 149 für Fachärzte und 49 für Psychotherapeuten. Darauf hat die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) hingewiesen.

In der hausärztlichen Versorgung gibt es die meisten neuen Niederlassungsmöglichkeiten in den Regionen Braunschweig mit plus 10,5 Hausarztsitzen, in Salzgitter mit plus acht Hausarztsitzen sowie in Garbsen, Gifhorn, Hameln und Osterode am Harz mit jeweils plus fünf Hausarztsitzen.

Bei den Fachärzten gibt es die größten Änderungen bei den Kinder- und Jugendärzten: Vor der Novelle gab es 2,5 Niederlassungsmöglichkeiten, jetzt 63,5. Ein deutliches Plus verzeichnen auch die Nervenärzte: von zwei auf 45,5 Niederlassungsmöglichkeiten.

„Durch die Reform der Bedarfsplanung ergeben sich zwar rein rechnerisch neue Nieder­lassungsmöglichkeiten in Niedersachsen“, sagte der KVN-Vorstandsvorsitzende Mark Bar­jenbruch. Mit der neuen Richtlinie „backe man sich aber keinen einzelnen neuen Arzt oder Psychotherapeuten für Niedersachsen“.

Wegen des zunehmenden Ärztemangels sei es eine große Herausforderung, die neu entstehenden Sitze auch zu besetzen. Die KV erneuerte daher ihre Forderung an die Landespolitik, zügig für mehr Studienplätze im Fach Humanmedizin zu sorgen. „Eine Landarztquote, wie sie schon zahlreichen Bundesländern eingeführt wurde, könnte dazu beitragen, den künftigen Bedarf an Hausärzten aufzufangen“, so Barjenbruch.

Zugleich betonte er: „Die Quote allein genügt nicht. Wir brauchen einen Zuwachs an Studienplätzen in allen Bereichen der Humanmedizin. Sonst bezahlen wir am Ende eine Verbesserung der hausärztlichen Versorgung mit Unterversorgung in den fachärztlichen Disziplinen. Das wäre verhängnisvoll.“

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung